hip London – Sowohl die Financial Conduct Authority als auch die Prudential Regulation Authority haben damit begonnen, die Suche nach dem Verfasser eines anonymen Schreibens bei der Großbank Barclays unter die Lupe zu nehmen. Wie das Institut mitteilte, geht es dabei sowohl um die Versuche des CEO Jes Staley, den Whistleblower zu identifizieren, als auch um die Frage, ob die Bank ihrer Verantwortung dem Whistleblower gegenüber gerecht geworden ist.Als das Thema Anfang des Jahres aufgebracht wurde, habe der Board die Kanzlei Simmons & Simmons mit einer Prüfung des Sachverhalts betraut. Es geht um anonyme Briefe an Boardmitglieder und eine Führungskraft, die von der Compliance-Abteilung der Bank als Whistleblower eingestuft wurden. In ihnen werden Zweifel an der persönlichen Eignung einer neu eingestellten Führungskraft aufgeworfen und die Frage gestellt, was Staley davon wusste. Zudem wird gefragt, ob der Einstellungsprozess angemessen verlaufen sei. Der BBC zufolge handelt es sich um Tim Main, der mit Staley bei J.P. Morgan gearbeitet hatte und im Sommer 2016 als Chairman der Financial Institutions Group zu Barclays kam.Staley habe die Abteilung Group Information Security (GIS) damit beauftragt, den Verfasser der im Juni eingegangenen Schreiben zu ermitteln. Ihm sei aber mitgeteilt worden, dass eine solche Vorgehensweise unangemessen sei. Im Juli habe er sich erkundigt, ob die Whistleblower-Problematik geklärt sei, und – “in der redlichen, aber falschen Annahme”, nun freie Bahn zu haben, den Autor identifizieren zu lassen, – GIS erneut mit der Suche beauftragt. GIS ließ sich sogar von einer nicht genannten US-Strafverfolgungsbehörde zur Hand gehen. Der Verfasser habe jedoch nicht ermittelt werden können. Es seien keine weiteren Schritte eingeleitet worden. Der Board erteilte Staley einen Verweis und kündigte an, eine “sehr signifikante Anpassung” seiner variablen Vergütungskomponente vorzunehmen. Chairman John McFarlane sagte, er sei “persönlich sehr enttäuscht”.—– Wertberichtigt Seite 8