Barclays übernimmt Best Egg für 800 Mill. Dollar
Barclays übernimmt Best Egg für 800 Mill. Dollar
Barclays
kauft Best Egg für
800 Mill. Dollar
hip London
Die britische Großbank Barclays erweitert ihr Geschäft mit Verbrauchern in den Vereinigten Staaten durch einen überraschenden Zukauf. Wie das Institut mitteilt, erwirbt seine US-Retailbank für 800 Mill. Dollar die Kreditplattform Best Egg. Bei den in der vergangenen Woche vorgestellten Quartalszahlen gehörte das US-Verbrauchergeschäft zu den Highlights.
Best Egg soll das von Kooperationen getriebene Kreditkartengeschäft der Barclays US Consumer Bank ergänzen. Im Oktober vergangenen Jahres ging die Bank eine lukrative Partnerschaft mit General Motors ein. American Airlines entschied sich dagegen für die Citigroup.
Unerwarteter Fokus
„Wir hätten nicht erwartet, dass sich Barclays bei Akquisitionen auf den US-Verbraucher fokussiert“, schrieb der Bankenanalyst Edward Firth von Keefe, Bruyette & Woods in einer ersten Einschätzung. Allerdings sei der Zukauf im Kontext der Gruppe mit rund 1% der Marktkapitalisierung recht klein. Zusammen mit dem Zuschlag für das GM-Portfolio könne Best Egg die Erlöse ausgleichen, die durch den Verlust des American-Airlines-Portfolios wegfallen.
Über Best Egg werden im laufenden Jahr voraussichtlich Kredite im Volumen von 7 Mrd. Dollar vergeben. Sie werden durch Strukturen wie Verbriefungen und Forward-Flow-Vereinbarungen mit alternativen Assetmanagern finanziert. Bei solchen Arrangements verpflichtet sich der Investor, künftige Forderungen oder Kredite kontinuierlich und meist zu einem im Voraus festgelegten Preis zu kaufen.
Hohes einstelliges Multiple
Der Preis entspricht Barclays zufolge einem hohen einstelligen Multiple des für 2026 erwarteten Gewinns von Best Egg. Das Geschäft generiere vor allem Gebühreneinnahmen ohne großen Kapitaleinsatz. Derzeit kümmere es sich um persönliche Kredite im Volumen von 11 Mrd. Dollar. Barclays erwartet den Abschluss der Übernahme im zweiten Quartal 2026.
Davor erfolge der Abschluss des Verkaufs der Forderungen aus der American-Airlines-Partnerschaft. Netto sei mit einem positiven Effekt der beiden Transaktionen von sechs Basispunkten auf die Kernkapitalquote zu rechnen.
