Bayerische Landesbank verstärkt Ertragssäule DKB

Abbau von 400 Stellen im Kapitalmarktgeschäft

Bayerische Landesbank verstärkt Ertragssäule DKB

jh München – Die Eigentümer der Bayerischen Landesbank, der Freistaat und die bayerischen Sparkassen, haben die künftige Strategie der BayernLB beschlossen. Auffälligster Punkt ist der überraschend starke Ausbau der Direktbank DKB, die seit fast 25 Jahren zum Konzern gehört. Die Zahl der Kunden der hinter ING zweitgrößten Onlinebank in Deutschland soll sich von aktuell 4,2 Millionen bis 2024 auf 8 Millionen fast verdoppeln. Dafür kündigte die BayernLB Investitionen von insgesamt rund 400 Mill. Euro in die DKB in den nächsten fünf Jahren an. “Wachstumsmotor Nummer 1 des Bayern-LB Konzerns soll die Tochtergesellschaft DKB bleiben”, teilte die BayernLB am Tag nach einer Aufsichtsratssitzung mit.”Wir brauchen eine ertragreiche Säule”, heißt es in der Bank. Mit dem Ausbau der DKB wolle sich die BayernLB gegen die Herausforderungen in den kommenden Jahren wappnen. Das Ziel für die Eigenkapitalrendite von gut 10 % vor Steuern klingt allerdings nicht besonders ambitioniert. In den ersten neun Monaten dieses Jahres erzielte die DKB 9,6 %, im Vorjahreszeitraum sogar 12,8 %.Für die Rentabilität im Konzern strebt die BayernLB bis 2024 rund 8 % an. Von Januar bis September dieses Jahres waren es 6,0 %, bereinigt um Sondereffekte 4 bis 5 %. Um ihr Ziel zu erreichen, will sich die Landesbank zu einer Spezialbank mit einer Fokussierung auf wachstumsstarke Felder und einer niedrigeren Kostenbasis entwickeln. Dazu gehört der Abbau von 400 Stellen im Kapitalmarktgeschäft, das, wie berichtet, mit dem Firmenkundensegment zusammengelegt wird. Zudem sollen in der Münchner Kernbank weitere Arbeitsplätze gestrichen werden. Das Programm dafür werde in den nächsten Monaten ausgearbeitet, kündigte die BayernLB an. In München beschäftigt sie 2 800 Mitarbeiter. Von den rund 8 200 im Konzern entfällt etwa die Hälfte auf die DKB, die die Zahl ihrer Beschäftigten in den vergangenen zwölf Monaten schon um 12 % erhöht hat.Für den Stellenabbau bildet die BayernLB noch 2019 Rückstellungen von rund 200 Mill. Euro, wie in München zu hören ist. Dennoch werde im laufenden Quartal mit einem positiven Ergebnis gerechnet. Zu verdanken ist dies dem Vernehmen nach vor allem einer Zahlung der Heta in der Größenordnung von 250 Mill. Euro. Das Geld stammt aus dem Verkauf von Vermögenswerten der Bad Bank der Hypo Alpe Adria, die zur BayernLB gehört hatte. So erwartet die Bank für dieses Jahr ein Ergebnis vor Steuern in der Region von 500 (i. V. 869) Mill Euro. In den ersten neun Monaten waren es 433 Mill. Euro. Auch in den nächsten zwei Jahren würden die Restrukturierung und Investitionen das Ergebnis belasten. Mehr Immobiliengeschäft Die Bank müsse sich nicht grundlegend neu erfinden, sagte der Vorstandsvorsitzende Stephan Winkelmeier nach dem Beschluss über die Strategie. “Aber wir werden vieles verändern, um die BayernLB dauerhaft finanziell gesund aufzustellen und so auch in Zukunft zu den eigenständig und nachhaltig erfolgreichen Banken in Deutschland zu gehören.” Zum Ausbau der Stärken gehört eine deutliche Expansion der Immobilienfinanzierung – auch im Ausland wie in Westeuropa, Großbritannien und den USA. Die Landesbank rechnet damit, das Kreditportfolio und die Erträge in diesem Segment bis zum Jahr 2024 “stark auszuweiten”.Auf der anderen Seite will die BayernLB Teile des Kapitalmarktgeschäfts schrittweise aufgeben, die “dem Bedarf der Kunden nicht mehr entsprechen und nicht profitabel genug sind”. Wo das eigene Geschäftsvolumen zu gering ist, werden Partner gesucht. Nach wie vor sollen alle Kundengruppen, auch Kommunen und Bistümer, bedient werden. Im Firmenkunden- und Kapitalmarktgeschäft plant die Bank mit einem Rückgang der Bruttoerträge um etwa ein Fünftel bis 2024.