Halbjahresergebnis

BayernLB erhöht erneut Prognose

Die BayernLB hat ihre Ergebnisprognose erneut erhöht. Das liegt vor allem an der Direktbanktochter DKB.

BayernLB erhöht erneut Prognose

sck München

Die BayernLB ist besser unterwegs als erwartet. Nach einem soliden dritten Quartal ist die Zuversicht des Vorstands in Bezug auf das angepeilte Jahresergebnis nochmals gestiegen. Das weiß-blaue Kreditinstitut erhöhte erneut ihre Prognose für 2021. Die BayernLB rechnet nach eigenen Angaben mit „einem positiven Vorsteuerergebnis, das oberhalb der zum Halbjahr angehobenen Prognose von 500 bis 700 Mill. Euro liegt“. Erst Anfang August hatte das Management ihre Erwartungen auf diese Bandbreite erhöht, nachdem ein guter Verlauf des ersten Halbjahres verzeichnet worden war (vgl. BZ vom 5. und 19. August).

„Ich bin zuversichtlich, dass wir 2021 ein Ergebnis vor Steuern von über 700 Mill. Euro erwirtschaften“, ergänzte Finanzvorstand Markus Wiegelmann im Gespräch mit der Börsen-Zeitung. Er erklärte, dass die Entwicklung der Risikovorsorge im laufenden Jahresschlussquartal analysiert werde. Zum anderen könnten noch Immobilienverkäufe das Ergebnis beeinflussen.

Ursprünglich hatte der Vorstand für das laufende Jahr eine Spanne von 200 Mill. bis 400 Mill. Euro im Visier. Zur Erinnerung: 2020 brach der Konzerngewinn vor Steuern infolge des Coronaschocks um 70% auf 195 Mill. Euro ein.

Um die angehobene Prognose zu erreichen, müsste der Konzern im Schlussquartal mindestens 60 Mill. Euro vor Steuern verdienen. In den ersten neun Monaten dieses Jahres steigerte die Bank mit Sitz in München den Vorsteuergewinn auf 644 (i.V. 276) Mill. Euro. Das zurückliegende dritte Quartal trug dazu 159 (118) Mill. Euro bei. Neben Fortschritten im operativen Geschäft halfen der BayernLB vor allem deutliche Entlastungen bei der Kreditrisikovorsorge, Kosteneinsparungen und günstigere Refinanzierungsbedingungen als Resultat der Tenderbonifikationen der Europäischen Zentralbank (EZB).

Kosten unter Kontrolle

Nach neun Monaten verbuchte die Bank insgesamt Nettoauflösungen bei der Risikovorsorge von 52 Mill. Euro. Ein Jahr zuvor musste die BayernLB zur Risikovorsorge noch netto 175 Mill. Euro hinzuführen. Seinerzeit zollte das Institut der gestiegenen Unsicherheit infolge der Pandemie Tribut. Von der nunmehr verbesserten Lage bei der Risikovorsorge profitierten insbesondere die Geschäftsbereiche Immobilien & Sparkassen sowie Corporates & Markets. Im Letzterem halfen zudem Kostenreduzierungen als Teil des derzeitigen Umbauprozesses. Zum Ergebnis steuerte die Sparte Immobilien & Sparkassen nach neun Monaten 225 (148) Mill. Euro bei. Das Segment Corporates & Markets verdiente 136 Mill. Euro nach einem Verlust von 64 Mill. Euro ein Jahr zuvor.

Als größter Ertragsbringer in der ersten drei Quartalen erwies sich die Berliner Direktbanktochter Deutsche Kreditbank (DKB). Diese steuerte mit 356 (234) Mill. Euro mehr als die Hälfte zum Konzernergebnis bei. Den Zuwachs bei der DKB führt die Konzernmutter vor allem auf die Zinsvergünstigungen bei der Teilnahme der Bank an den EZB-Tendern zurück. Die Direktbanktochter profitierte mit 128 Mill. Euro von den langfristigen Refinanzierungsgeschäften der Notenbank (TLTRO III). Bei der DKB finden rund zwei Drittel der Tenderziehungen der BayernLB statt. Im Sommer sorgte die BayernLB für Aufsehen, als sie als Mitglied der Sparkassen-Gruppe die DKB in die Einlagensicherung der privaten Banken überführte (vgl. BZ vom 5. August). Dem Eindruck, einen Verkauf der Direktbanktochter damit vorzubereiten, widersprach der CFO seinerzeit (BZ vom 19. August). Er begründete die Änderung damit, dass sich die Entschädigungseinrichtung der Öffentlichen Banken (EdÖ) auflöse. Derweil erhöhte sich der Aufwand der Einlagensicherung für die BayernLB nach neun Monaten auf 107 (83) Mill. Euro. Die Bank begründete das mit den gestiegenen Kundeneinlagen bei der DKB.

„Wir sind sehr zufrieden mit der Entwicklung der drei operativen Segmente“, erläuterte Wiegelmann die Lage. Die BayernLB rechnet sich hoch an, trotz der hohen Wachstumsinvestitionen in die DKB die Verwaltungskosten unter Kontrolle zu haben. Die lagen mit konzernweit 1,15 (1,14) Mrd. Euro nach neun Monaten nahezu auf Vorjahresniveau. Der Bereich Corporates & Markets drückte seine Verwaltungskosten infolge des Um­baus um 16% auf 214 Mill. Euro. In­folgedessen gelang es der BayernLB in Kombination mit geschäftlichen Fortschritten, ihre Kosten-Ertrags-Relation auf 59,8 (65,4)% zu verbessern.

BayernLB
Konzernzahlen nach IFRS
9 Monate
in Mill. Euro20212020
Zinsüberschuss1 4451 324
Risikovorsorge– 52175
Provisionsüberschuss267224
Verwaltungsaufwand1 1481 135
Ergebnis vor Steuern644276
Nettoergebnis363180
Cost-Income-Ratio (%)59,865,4
Eigenkapitalrendite 1 (%)8,43,7
Harte Kernkapitalquote 2 (%)16,415,9
Bilanzsumme 2 (Mrd.)293256
1) vor Steuern; 2) 2020 per 31.12.Börsen-Zeitung
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