BayernLB macht mit Firmenkunden Verlust

Gestiegene Risikovorsorge im dritten Quartal - Finanzvorstand: Einzelfälle, keine Trendwende

BayernLB macht mit Firmenkunden Verlust

Dämpfer für die BayernLB: Im dritten Quartal ist das Ergebnis vor und nach Steuern um 6 % gesunken. Das lag auch an einer höheren Vorsorge für Kreditrisiken.jh München – Das Firmenkundengeschäft der Bayerischen Landesbank (BayernLB) ist im dritten Quartal dieses Jahres in die Verlustzone gerutscht. Vor Steuern ergibt sich ein Defizit von 31 Mill. Euro. Finanzvorstand Markus Wiegelmann begründete dies im Gespräch mit der Börsen-Zeitung vor allem mit “kleineren Risikovorsorgen”: “Es handelt sich um einzelne Kunden mit spezifischen Problemen.” Eine Trendwende sei darin aber nicht zu sehen. “Die Konjunktur entwickelt sich weiter gut.”Von Juli bis September bildete die BayernLB in dem Segment eine Risikovorsorge von netto 34 Mill. Euro. Im ersten Halbjahr löste die Bank netto noch eine Vorsorge von 68 Mill. Euro auf. Ob im aktuellen Quartal im Firmenkundengeschäft Corporates & Mittelstand wieder ein Verlust entstehe, könne er noch nicht sagen, meinte Wiegelmann. Die BayernLB treffe aber wieder Risikovorsorge für Einzelfälle.Das Konzernergebnis vor Steuern ging im dritten Quartal auf 127 (i.V. 180) Mill. Euro zurück. Auch in den ersten neun Monaten verringerte es sich (siehe Tabelle). Allerdings hatte die Bank im zweiten Quartal 2016 aus dem Verkauf von Beteiligungen einen Sonderertrag von 172 Mill. Euro erzielt. Auch deshalb dürfte das im gesamten vergangenen Jahr erwirtschaftete Ergebnis von 708 Mill. Euro 2017 nicht zu schaffen sein. Ob es für die 646 Mill. Euro von 2015 reicht, könne er noch nicht sagen, meinte Wiegelmann. “Da schauen wir mal.”Die LBBW, gemessen an der Bilanzsumme die größte deutsche Landesbank, steigerte in den ersten neun Monaten das Ergebnis vor Steuern auf 447 (360) Mill. Euro (vgl. BZ vom 16. November). Sie profitierte erheblich von Wertpapierverkäufen. Solche außerordentlichen Erträge verbuchte die BayernLB im Gegensatz zu 2016 in diesem Jahr nicht.Den Anstieg des Zinsüberschusses um knapp 15 % begründete Wiegelmann unter anderem mit den niedrigeren Refinanzierungskosten. Zudem gibt die BayernLB negative Zinsen an institutionelle Kunden und die Sparkassen weiter. Den Rückgang des Provisionsüberschusses um 3 % kommentierte der Finanzvorstand mit den Worten: “Es wäre schön gewesen, wenn er ein Stück höher wäre.” Doch der Wettbewerb sei hart.Im Anstieg des Verwaltungsaufwands und der Cost-Income-Ratio schlagen sich vor allem Großprojekte nieder, um die rechtlichen Vorgaben zu erfüllen. Zudem investiert die Bank in die Digitalisierung und in eine moderne Informationstechnik. Mit Effizienzprogrammen arbeite die Bank gegen den Kostenanstieg, berichtete Wiegelmann. Die Kernkapitalquote steigerte die BayernLB seit Jahresbeginn um 0,7 Punkte auf 13,9 %. Wiegelmann verhehlt nicht seinen Stolz: “Wir sind in der Lage, aus eigener Kraft Kapital zu bilden. Das ist uns sehr wichtig.”