jh München – Die Bayerische Landesbank (BayernLB) will im Firmenkundengeschäft stärker auf dem Anleihenmarkt auftreten. “Wir geben hier ähnlich Gas wie auf dem Schuldscheinmarkt”, sagte Peter Bertling, als Leiter von Global Corporates für die großen Kunden zuständig, in einem Pressegespräch. Die Eintrittskarte für dieses Geschäft seien Kreditlinien. Diese stocke die BayernLB auf, um in die “erste oder zweite Reihe” zu kommen. Im Anleihensegment sei die BayernLB zuletzt etwa von Heidelberg Cement und BASF beauftragt worden sowie als einzige deutsche Bank vom spanischen Telefónica-Konzern.Grund für die Anstrengungen ist das starke Wachstum sowohl des Markts für Anleihen als auch für Schuldscheindarlehen. Dagegen stagniert die Nachfrage nach klassischen Unternehmenskrediten. Das Volumen der Neuemissionen auf dem internationalen Schuldscheinmarkt stieg 2016 um 38 % auf 26,7 Mrd. Euro. Der Anleihenmarkt legte um knapp 10 % auf 321 Mrd. Euro zu – allein in Deutschland in den ersten vier Monaten dieses Jahres um 64 % auf 54 Mrd. Euro. “Der Trend geht zur komplexen Finanzierung”, sagte Bertling. Damit sei ein höheres Tempo verbunden: Für Transaktionen in Milliardenhöhe vergingen mittlerweile nur noch zehn Tage. Die BayernLB sieht sich hier im Wettbewerbsvorteil, da ein Entscheidungsträger in den kleinen Teams dabei sei, die den Kunden betreuen.Im Schuldscheinmarkt zählt die BayernLB in der Rangliste der Konsortialführer schon zur Spitzengruppe. Mit einem Volumen von 9,5 Mrd. Euro und einem Marktanteil von knapp 17 % lag sie 2016 an zweiter Stelle – hinter der LBBW (19 %) und vor der Helaba (14,5 %).