BayernLB warnt vor Refinanzierungsbedarf
BayernLB warnt vor Refinanzierungsbedarf
Refinanzierung wird schwierig
BayernLB-Immobilienvorstand Bergmann plädiert für lösungsorientiertes Vorgehen
Bloomberg München
Am deutschen Gewerbeimmobilienmarkt müssen bald viele Kredite verlängert werden, die aus der Niedrigzinsphase stammen. Das dürfte nicht einfach werden, wie Gero Bergmann, Vorstandsmitglied der BayernLB, in einem Interview unterstreicht: „Als Herausforderung für Banken in Deutschland sehe ich die Vielzahl an Krediten zu alten Konditionen, die in den nächsten Jahren in die Fälligkeit kommen und verlängert werden müssen.“ Denn viele der betroffenen Immobilien könnten wohl aufgrund gestiegener Zinsen, niedrigerer Bewertungen und einer veränderten Risikoeinschätzung nicht mehr zu den alten Konditionen finanziert werden.
Auf der Kompromisssuche
„Es müssen Kompromisse gefunden werden zwischen den vertretbaren Grenzen aus Sicht der Banken und dem, was Kunden sich leisten können.“ Bergmann sprach sich für „lösungsorientierte“ Anschlussfinanzierungen aus. Finanzierungslücken könnten etwa durch alternative Finanzierer geschlossen werden. Gemeint sind beispielsweise Kreditfonds.
Die BayernLB will im Geschäft mit Gewerbeimmobilien wachsen, sagte Bergmann. „Anorganisches Wachstum ist für uns kein Thema. Für das laufende Jahr rechne ich mit 4 Mrd. Euro Neugeschäft.“ Das künftige Wachstum könnte aus verschiedenen Ecken kommen. So finanziere die Landesbank verstärkt Hotels. Der Bereich werde etwa mit Neueinstellungen aufgebaut. Auch erwäge die Bank ein stärkeres Engagement auf dem spanischen Immobilienmarkt. „Büros haben wir etwas heruntergefahren, finanzieren sie aber weiter“, sagte Bergmann. „Das gilt auch für Projektentwicklungen in Deutschland – bei guter Aussicht auf Vermietung.“