WERTBERICHTIGT

Befreiungsschlag in Zeitlupe

Börsen-Zeitung, 8.12.2020 Société Générale hofft auf den großen Befreiungsschlag, nachdem sie im zweiten Quartal nach Wertminderungen und einem starken Anstieg der Risikovorsorge den größten Verlust seit den betrügerischen Geschäften von...

Befreiungsschlag in Zeitlupe

Société Générale hofft auf den großen Befreiungsschlag, nachdem sie im zweiten Quartal nach Wertminderungen und einem starken Anstieg der Risikovorsorge den größten Verlust seit den betrügerischen Geschäften von Skandaltrader Jérôme Kerviel Anfang 2008 verbucht hat. Mit der angekündigten Fusion des unter ihrem Namen betriebenen Filialnetzes in Frankreich mit dem der Tochter Crédit du Nord leitet sie nun eine ihrer größten Restrukturierungen ein. Ob es ausreicht, die damit einhergehende Schließung von 600 Filialen bis 2025 zu strecken, darf bezweifelt werden. Denn mit Blick auf Filialschließungen hinken die französischen Banken den europäischen Wettbewerbern hinterher. So haben Banken laut einer Studie von Sia Partners zwischen 2014 und 2018 in Deutschland 21 % ihrer Zweigstellen abgebaut, in Spanien 18 %, in Italien 17 %, in Frankreich dagegen nur 3 %. Seit 2013 hat die Gruppe zwar bereits etliche der 3 158 Filialen ihrer Marken Société Générale und Crédit du Nord geschlossen, doch das Netz umfasst derzeit noch immer sage und schreibe 2 100 Standorte. wü