Belegschaft von N26 wählt Wahlvorstand für Betriebsrat

Einstweilige Verfügung der Firma läuft ins Leere

Belegschaft von N26 wählt Wahlvorstand für Betriebsrat

sp Berlin – Die Belegschaft des Berliner Fintech N26 ist auf dem Weg in Richtung der Wahl eines Betriebsrats ein entscheidendes Stück vorangekommen. Am Donnerstag wählten rund 50 von 400 Mitarbeitern der N26 Operations GmbH einen dreiköpfigen Wahlvorstand, der jetzt die eigentliche Betriebsratswahl organisieren soll. Das berichtete das Online-Portal “Finance Forward”. Die Wahl für die N26 GmbH solle heute erfolgen, heißt es weiter.Das Management von N26 mit den Gründern Valentin Stalf und Maximilian Tayenthal an der Spitze ist bekanntermaßen kein Fan der Entwicklung. So hatte die Firma vor dem Arbeitsgericht kurzfristig eine einstweilige Verfügung gegen Mitglieder der Betriebsratsinitiative erwirkt, um die Wahl des Wahlvorstandes zu verhindern. Dabei hatte N26 Hygienebedenken wegen der Corona-Pandemie gegen die Zusammenkunft vorgebracht.Doch das Manöver des Managements lief ins Leere, weil nicht die Vertreter der Belegschaft, gegen die das Unternehmen die Verfügung erwirkt hatte, sondern die Gewerkschaft Verdi als Gastgeber des Treffens in einem Berliner Lokal auftrat, wie die Organisatoren am Donnerstagmorgen über die sozialen Medien verbreiteten. Ein Verdi-Sprecher bestätigte dies laut dem Online-Portal “Gründerszene”. So konnte die Veranstaltung zur geplanten Zeit am geplanten Ort stattfinden, ohne dass gegen etwaige gerichtliche Anordnungen verstoßen wurde.Bereits in der vergangenen Woche hatten die Gründer in einer E-Mail an die Belegschaft geschrieben, ein Betriebsrat stünde “gegen fast alle Werte, an die wir bei N26 glauben”. Die Mitarbeiter fordern mehr Mitbestimmung, weil “Vertrauen und Zuversicht ins Management, dass es das Wohlergehen der gesamten Belegschaft gewährleistet, auf einem historischen Tiefststand” seien.