Berlin bittet Brüssel um Entschärfung der Mifid

Weniger Pflichten in der Finanzberatung erhofft

Berlin bittet Brüssel um Entschärfung der Mifid

jsc Frankfurt – Die Bundesregierung will das umstrittene EU-Regelwerk Mifid II in der Wertpapierberatung abschwächen. Die Aufnahme von Telefongesprächen soll zumindest teilweise entfallen, die Informationspflichten gegenüber Kunden gelockert, der Vertrieb von gewöhnlichen Aktien und Anleihen erleichtert und abweichende Kostenangaben angeglichen werden, wie das Bundesfinanzministerium am Dienstag in einer Stellungnahme festhielt.Mit dem Papier trägt die Bundesregierung wesentliche Forderungen der Finanzbranche nach Brüssel. Im Frühjahr 2020 sieht die EU-Kommission eine Überprüfung der Vorgaben vor. Da wesentliche Änderungen zwischen Kommission, Ministerrat und Parlament neu ausgehandelt werden müssen, dürfte sich die Reform allerdings noch hinziehen.Auch bleibt die Bundesregierung mitunter vage: So spricht sie sich für eine neue Kategorie von erfahrenen Privatanlegern aus, doch lässt sie offen, wie sich diese Kunden eingrenzen lassen und welche Pflichten damit entfallen sollen. Zuvor hatte sich die BaFin grundsätzlich für eine Entschärfung ausgesprochen, während sich die EU-Behörde ESMA skeptisch gezeigt hatte. – Bericht Seite 2 Wertberichtigt Seite 6