Berlin Hyp baut Verbundgeschäft aus

Sparkasseneigenes Institut führt weniger Gewinn ab

Berlin Hyp baut Verbundgeschäft aus

ge Berlin – Trotz Negativzinsen und eines steigenden Drucks auf die Renditen geht die Berlin Hyp von einem weiterhin planmäßigen Verlauf des Geschäftsjahres aus. Diese Prognose hat der Vorstand des sparkasseneigenen Gewerbeimmobilienfinanzierers im Sechsmonatsbericht festgehalten – relativiert mit der Einschränkung: “sofern es keine unvorhergesehenen Verwerfungen auf den Märkten gibt”.Obwohl der deutsche Immobilienmarkt für Gewerbeimmobilien im Halbjahr wegen fehlender Angebote um rund ein Viertel einbrach, weitete die Hyp ihr Neugeschäft merklich aus. Ohne mindestens einjährige Prolongationen – womit reine Zinsanpassungen ausgeschlossen sind – wurden bis Ende Juni 2,50 Mrd. Euro neu zugesagt. Insgesamt kletterte das Neugeschäft um rund 650 Mill. auf 2,88 Mrd. Euro. Wie schon bisher finanziere die Schwester der Berliner Sparkasse “mit Augenmaß”.Zugleich sei das Verbundgeschäft weiter ausgebaut worden, versichert das Management. Neben dem neuen Immo-Konsortial (siehe nebenstehendes Interview) hätten sich 23 Sparkassen an dem im ersten Halbjahr platzierten ImmoSchuldschein beteiligt. Damit sei die Zahl der Sparkassen, die den Schuldschein für sich nutzten, auf 83 gestiegen, listet der Zwischenbericht auf. Aktuell befinde sich erstmals eine Transaktion in der Vermarktung, die ein Gewerbeportfolio umfasst, heißt es weiter. Hohe VorsorgedotierungDie höheren Zins- und Provisionsergebnisse erklärt der Vorstand mit niedrigeren Refinanzierungskosten und dem ausgeweiteten Neugeschäft. Entlastend wirkten sich zudem ein geringerer Verwaltungsaufwand aus und eine mit 11 Mill. Euro merklich geringere – schon jetzt verbuchte – Bankenabgabe. Den größeren finanziellen Spielraum nutzte der scheidende Vorstandschef Jan Bettink, dem Anfang Oktober Sascha Klaus folgt, um 30 Mill. Euro dem Fonds für allgemeine Bankrisiken (nach § 340 g HGB) zuzuführen. Dieser dotiere nun mit 133 Mill. Euro. Diese Überweisung hat aber zur Folge, dass an die Mutter Landesbank Berlin “nur” noch 31,5 Mill. Euro nach knapp 40 Mill. vor Jahresfrist abgeführt werden konnten.