Berliner Sparkasse büßt ein Viertel an Gewinn ein
Berliner Sparkasse büßt Gewinn ein
Abgabe des ADAC-Kartengeschäfts und Risikovorsorge lasten auf Ergebnis
fir Frankfurt
Die Berliner Sparkasse hat in der ersten Jahreshälfte rund ein Viertel weniger verdient als im Vorjahreszeitraum, wie sich am Donnerstag bei der Vorlage der Halbjahreszahlen zeigte. Das Vorsteuerergebnis fiel auf 135 Mill. Euro, weil die Risikovorsorge aufgestockt wurde und der Verkauf des ADAC-Kreditkartenportfolios Zins- und Provisionserträge schmälerte. Seit September vergangenen Jahres verwaltet das ADAC-Kartengeschäft nicht mehr die Berliner Sparkasse, sondern die Solaris Bank als neuer Partner.
Erträge schrumpfen
Die geringeren Erträge im Kreditkartengeschäft und das gesunkene Zinsniveau infolge der lockereren Geldpolitik der Europäischen Zentralbank haben der Berliner Sparkasse zufolge den Zinsüberschuss auf 484 Mill. Euro absacken lassen, ein Rückgang um 12,5%. Das Ende der Kooperation mit dem ADAC wirkte sich zudem negativ auf den Provisionsüberschuss aus, der um fast ein Zehntel auf 161 Mill. Euro schrumpfte.

Positive Signale im Kreditneugeschäft
Ein weiterer Grund für den Gewinnschwund war die Risikovorsorge, die um 30 Mill. auf 74 Mill. Euro hochgefahren wurde. Das begründet die Berliner Sparkasse mit der schwierigen konjunkturellen Lage und generell vorsichtiger Risikopolitik. Dennoch zeigte sich Vorstandschef Johannes Evers zufrieden. Im Lichte der schwierigen wirtschaftlichen Lage in Berlin, von Unsicherheit und Marktverwerfungen sei ein gutes Ergebnis erzielt worden, heißt es in einer Mitteilung. Hoffnung mache die Entwicklung des Kreditgeschäfts, die darauf hindeute, dass viele Firmen ungeachtet aller Widrigkeiten investieren wollten. „Auch der Zuwachs bei den privaten Immobilienfinanzierungen ist ein erfreuliches Signal“, sagte Evers.
Trüber Ausblick
So seien im ersten Halbjahr insgesamt neue Kredite über 1,5 Mrd. Euro an Kunden vergeben worden, vergeben worden, 7% mehr als im Vorjahreszeitraum. Davon nahm die private Immobilienfinanzierung 253 Mill. Euro ein – 10% mehr als im ersten Halbjahr 2024. Der Kreditbestand im Geschäft mit Privat- und Firmenkunden sowie in der gewerblichen Immobilienfinanzierung unterschritt mit 29,35 Mrd. Euro das 2024 erzielte Volumen minimal. Was den Ausblick angeht, hieß es, dass Wirtschaftsflaute, Regulierungsdruck und geopolitische Risiken die Aussichten trübten. Bei der Zahlenvorlage für 2024 im April hatte Evers gesagt, für 2025 einen Gewinnrückgang um mindestens 30% zu erwarten. Er rechne mit einem Vorsteuerergebnis von 200 Mill. bis 250 Mill. Euro.