Berliner Sparkasse polstert ihre Reserven auf

Jahresgewinn dürfte Prognose leicht übertreffen - Mit "Digital-Onboarding-Kursen" ins Online-Banking

Berliner Sparkasse polstert ihre Reserven auf

ge Berlin – Dank der flott laufenden gewerblichen und privaten Immobilienfinanzierung und der unverändert geringen Risikovorsorge verlief das Geschäft der Berliner Sparkasse im ersten Halbjahr etwas besser als erwartet. Das Vorsteuerergebnis von Deutschlands größter Sparkasse wurde um 2 Mill. auf 34 Mill. Euro ausgeweitet, die in Gänze an die sparkasseneigene Landesbank Berlin Holding abgeführt werden. Weitere 44 Mill. Euro hat das Schwesterinstitut Berlin Hyp für die ersten sechs Monate an die Dachholding überwiesen.Zusätzlich zur Gewinnabführung hat die Sparkasse ihre Reserven gestärkt. Als Vorsorge für schlechtere Zeiten haben die Berliner die geringen Kreditausfälle genutzt, um die §-340 f-HGB-Reserven mit 37 Mill. Euro zu polstern. Auch die letztjährige ungleich größere Risikoposition ging fast ausschließlich auf eine Reservendotierung zurück, die aus umfangreichen Sondererlösen aus dem Verkauf der Berliner Anteile an Visa Europe (zu finden im vorjährigen Ergebnis aus Finanzanlagen) und aus der Wertaufholung des Heta-Engagements resultierten. Neben den §-340 f-Reserven wurde auch der Fonds für allgemeine Bankrisiken nach § 340 g-HGB um weitere 38 Mill. Euro im Halbjahr gestärkt. “Angesichts der niedrigen Zinsen und der unvermindert steigenden regulatorischen Anforderungen ist das Halbjahresergebnis ein Erfolg, der alles andere als selbstverständlich ist”, betonte Bankchef Johannes Evers anlässlich der Vorlage der Sechs-Monats-Zahlen.Auch infolge eines “straffen Managements”, mit dem es gelungen sei, die Kosten im Griff zu behalten, hebt die Bank ihre Prognose für das gesamte Jahr leicht an. Peilte der Vorstand bisher für 2017 ein Ergebnis von 54 Mill. Euro an, heißt es nun im Zwischenbericht, der abzuführende Gewinn könne auch “leicht darüber liegen”.Den um gut 7 % geringeren Zinsüberschuss erklärt das Management mit geringeren Beteiligungserträgen und Vorfälligkeitsentschädigungen sowie den Folgen der Niedrigzinsen. Dagegen steht ein höherer Provisionsüberschuss, der im Wesentlichen aus angehobenen Kontoführungsgebühren resultiert. Diese höheren Kontokosten sind jedoch ein Treiber für Kunden, sich an sogenannten “Digital-Onboarding-Kursen” zu beteiligen, in denen sie mit Onlineangeboten der Sparkasse vertraut gemacht werden. Ziel der Hauptstädter ist dabei, den Anteil derer, die ausschließlich das kostengünstige Online-Banking nutzen, auf über die momentanen 50 % auszuweiten. “Wir sehen es als vorrangige Aufgabe an, unsere Kundinnen und Kunden als gute Lotsen sicher in die Online-Welt zu begleiten, ohne den persönlichen Kontakt aus den Augen zu verlieren”, erklärt Evers. Statt Out- jetzt InsourcingDas Plus bei den Verwaltungsaufwendungen begründet die Sparkasse mit den vorjährigen Änderungen bei Pensionsrückstellungen und der erstmaligen Berücksichtigung der Bankenabgabe in dieser Position. Weitere Auswirkungen des Pensionsthemas finden sich im sonstigen betrieblichen Ergebnis, weshalb auch dieser Posten schwer mit dem Vorjahreswert zu vergleichen ist.Insgesamt wertet der Vorstand den Verlauf des ersten Halbjahrs als “zufriedenstellend” und peilt eine harte Kernkapitalquote zum Jahresende von 17,4 % an. Da inzwischen auch einstmals outgesourcte Aktivitäten wieder in die Sparkasse eingegliedert werden, dürfte die Mitarbeiterzahl zu Ultimo höher liegen als ursprünglich geplant.—– Wertberichtigt Seite 6