Private Banking

Bethmann Bank fließen 2021 netto 1,4 Mrd. Euro zu

Dem Private-Banking-Anbieter Bethmann Bank sind 2021 netto 1,4 Mrd. Euro zugeflossen. Trotz des rekordhohen Provisionsaufkommens dürfte sich das Ergebnis wegen IT-Aufwands auf Vorjahresniveau bewegen.

Bethmann Bank fließen 2021 netto 1,4 Mrd. Euro zu

Von Bernd Neubacher, Frankfurt

Der Private-Banking-Anbieter Bethmann Bank meldet Wachstum im vergangenen Jahr. Netto sind der ABN-Amro-Tochter 1,4 Mrd. Euro zugeflossen, wie Vorstandschef Hans Hanegraaf der Börsen-Zeitung sagt. Geplant waren demnach rund 1 Mrd. Euro. Dies ist ein positiver Kontrast zum Jahr 2020, als die Nettobewegung laut Geschäftsbericht „die Erwartungshaltungen stark verfehlt“ hatte und sogar gut 300 Mill. Euro abgeflossen waren, nachdem im Zuge der Einführung eines Verwahrentgelts Liquidität abgeflossen war.

Mit dem Nettomittelfluss im vergangenen Jahr dürfte sich die Bank branchenweit im Mittelfeld bewegen. So hatte im Dezember vergangenen Jahres der Konkurrent Julius Bär Deutschland sein Nettoaufkommen 2021 auf rund 1,5 Mrd. veranschlagt, allerdings bei einer deutlich geringeren Basis an verwalteten Private-Banking-Mitteln.

Das Volumen der von Bethmann insgesamt verwalteten Mittel hat auch im Lichte der Marktbewegungen im vergangenen Jahr um knapp 4 Mrd. auf fast 45 Mrd. Euro angezogen. Damit liegt das Haus in seinem 2019 auf einem Niveau von 36 Mrd. Euro verkündeten Plan, die Assets under Management in den kommenden Jahren bis auf 50 Mrd. Euro auszubauen. Mit dem operativen Verlauf des Geschäfts zeigt sich Hanegraaf unterdessen zufrieden. Zwar ist der HGB-Abschluss noch nicht erstellt; der Bericht für 2020 wurde im Juli 2021 im Bundesanzeiger veröffentlicht. Der Manager avisiert indes bereits, dass der Provisionsüberschuss 2021 vor dem Hintergrund einer starken Marktentwicklung um rund 15% auf ein Rekordniveau zugelegt haben dürfte. Auch die Kreditvergabe wurde demnach ausgeweitet.

Im Ergebnis dürften sich diese Trends jedoch nicht niedergeschlagen haben. Denn während die Provisionserlöse in der Vermögensverwaltung auch dank starker Börsen hochliefen, drückten sinkende Einnahmen aus dem Einlagengeschäft den Ertrag sowie Aufwendungen für die IT und Investitionen in die Infrastruktur, in Know-your-Customer-Prozesse sowie in Customer-Rela­tionship-Systeme das Ergebnis. Es dürfte Hanegraaf zufolge somit auf dem Niveau des Vorjahres liegen.

Für 2020 hatte die Bank bei rückläufigen Erträgen ein von 14,7 Mill. auf 8,5 Mill. Euro gefallenes Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit ausgewiesen. Im vergangenen Jahr haben allein die Aufwendungen für ein einheitliches Kernbankensystem Hanegraaf zufolge mehr als 12 Mill. Euro verschlungen. Ferner schlug die Einstellung neuer Firmenkundenbetreuer zu Buche.

Gewinn 2022 wohl rückläufig

Im laufenden Jahr dürfte der Nachsteuergewinn niedriger liegen als 2021, prognostiziert Hanegraaf und verweist auf andauernde Aufwendungen für die IT. Hanegraaf: „Wir investieren weiter, auch digital.“ Hinzu kommen die noch unwägbaren Folgen des Ukraine-Kriegs. Die jüngst schwache Marktentwicklung bremst das Provisionsaufkommen. Mit der 2021 eröffneten Niederlassung in Wuppertal zeigt sich die Bank ebenso zufrieden wie mit der im Jahr davor in Betrieb genommenen Präsenz in Würzburg. Beide hätten trotz Eröffnung während der Pandemie „die Erwartungen und den dahinterliegenden Plan übererfüllt“.

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