Bitcoins für institutionelle Anleger

Bankhaus Scheich und Finoa bieten vollständig regulierten Handel und Verwahrung für Krypto-Assets an

Bitcoins für institutionelle Anleger

Der Handel mit Bitcoins und anderen digitalen Assets führt ein Nischendasein. Weil die meisten Handelsplätze wenig reguliert sind, ist die neue Assetklasse für viele institutionelle Anleger tabu. Diese Lücke wollen das unter BaFin-Aufsicht stehende Bankhaus Scheich und das Berliner Fintech Finoa schließen. lee Frankfurt – Um der steigenden Nachfrage institutioneller Anleger nach Krypto-Assets zu begegnen, kooperiert der Frankfurter Wertpapierspezialist Bankhaus Scheich mit dem Kryptoverwahrer Finoa. “Viele Vermögensverwalter etwa dürfen aufgrund ihrer Anlagerichtlinien bislang gar nicht in diesem Bereich investieren”, sagt Boris Ziganke, Chief Operating Officer beim Bankhaus Scheich. Denn der unübersichtliche Markt für Krypto-Assets ist bislang mit hohen Kontrahentenrisiken behaftet, da viele Kryptobörsen in wenig regulierten Märkten ihren Sitz haben.Mit der Kooperation eines der letzten verbliebenen Parketthändler an der Frankfurter Wertpapierbörse mit dem Berliner Fintech-Unternehmen Finoa soll sich das nun ändern. Ab sofort wollen die beiden Unternehmen institutionellen Unternehmen die Möglichkeit zum vollständig regulierten Handel von Bitcoin, Ethereum und anderen Krypto-Assets eröffnen.Bei diesem nach Angaben der Kooperationspartner innerhalb der Europäischen Union einzigartigen Dienstleistungsangebot agiert das unter der Aufsicht der deutschen Finanzmarktaufsichtsbehörde BaFin stehende Bankhaus Scheich als Gegenpartei und Finoa als Verwahrer und Settlement-Anbieter für die institutionellen Anleger. Die Nachfrage sei hoch, sagte Ziganke der Börsen-Zeitung: “Es waren unsere Kunden, die uns auf die Idee für dieses Angebot gebracht haben.” Neues GeschäftsfeldDas 1985 gegründete Bankhaus Scheich ist bei institutionellen Kunden bestens verdrahtet. Der inhabergeführte Wertpapierspezialist ist in den Geschäftsfeldern Marketmaker, Capital Markets, Anleihehandel für institutionelle Kunden, Sales, Trading und Consulting tätig. Um technologisch am Puls der Zeit zu bleiben, hat das Bankhaus sein Geschäft um den Bereich Digitale Vermögenswerte erweitert. Hier ist der Wertpapierspezialist unter der Marke “Tradias – Trading Digital Assets” unterwegs. Ziel sei es, durch Innovationen und organisches, kontinuierliches Wachstum der zunehmenden Digitalisierung Rechnung zu tragen, heißt es.Statt zu versuchen, das Rad mit teuren Entwicklern neu zu erfinden, holt sich das Bankhaus Scheich das erforderliche technologische Know-how über Kooperationen mit Unternehmen aus der Fintech-Szene. Finoa ist in dem noch vergleichsweise jungen Geschäftsfeld Kryptohandel geradezu ein alter Hase: Die Berliner begannen nach eigenen Angaben bereits 2018 damit, eine innovative Verwahrlösung zu entwickeln, mit deren Hilfe professionelle Anleger ihre digitalen Vermögenswerte sicher verwahren und verwalten können, ohne dass dadurch die Flexibilität und Zugänglichkeit der Vermögenswerte beeinträchtigt wird. Dieses OTC-Angebot besteht rechtlich unabhängig von der Kooperation mit den Frankfurtern weiterhin.Die Zusammenarbeit mit dem aus der alten Wertpapierwelt stammenden Partner bringt auch das Fintech strategisch weiter. “Die Anbindung und Bereitstellung von Liquidität war für uns immer der konsequente nächste Schritt in unserer Vision, institutionellen Investoren und Unternehmen eine Verwahr- und Asset-Servicing-Lösung bereitzustellen”, sagt Henrik Gebbing, Mitgründer und Geschäftsführer des Berliner Start-up-Unternehmens. Handel und Verwahrung bildeten eine “natürliche Ergänzung”, die es institutionellen Kunden erlaubt, Assets direkt aus der sicheren Verwahrung heraus zu handeln, ohne sich dabei multiplen Transaktions- und Kontrahentenrisiken an mehreren Handelsplätzen auszusetzen.