Blackrock verzeichnet hohe Zuflüsse
Blackrock verzeichnet hohe Zuflüsse
Bankenkrise beschert im ersten Quartal Kundenzulauf – Gewinn sackt dennoch ab
phh Frankfurt
Im Zuge der Bankenkrise haben Kunden in den USA massenhaft Gelder bei Banken abgezogen. Einer der großen Profiteure des Einlagenschwunds ist Blackrock. Wie der Assetmanager am Freitag in New York mitteilte, sind seine Vermögenswerte im ersten Quartal auf 9,09 Bill. Dollar angestiegen. Demnach beliefen sich die Nettomittelzuflüsse in allen Fonds auf insgesamt 110 Mrd. Dollar. Davon entfielen 103 Mrd. Dollar auf langfristige Investmentprodukte. Analysten hat der Nachrichtenagentur Bloomberg zufolge lediglich mit 84,1 Mrd. Dollar gerechnet.
Im März seien jedoch auch 40 Mrd. Dollar in Cash-Management-Produkte von Blackrock geflossen. „Ich glaube, dass die aktuelle Vertrauenskrise im Regionalbankensektor das Wachstum der Kapitalmärkte weiter beschleunigen wird, und Blackrock wird dabei eine zentrale Rolle spielen”, sagte Larry Fink Bloomberg zufolge in einem Analysten-Call. Dem Blackrock-CEO zufolge fließen immer mehr Einlagen in börsengehandelte Indexfonds (Exchange Trading Fund, ETF) und Geldmarktfonds. Festverzinsliche ETFs verzeichneten im ersten Quartal hohe Zuwächse, wohingegen Aktien-ETFs Abflüsse verzeichneten.
Insbesondere kleinere Regionalbanken stehen in den USA auf der Einlagenseite unter Druck seitdem die US-Notenbank Anfang vergangenen Jahres angefangen hatte, mit aggressiven Zinserhöhungen die gestiegene Inflation zu bekämpfen. Insbesondere nach dem Zusammenbruch der Silicon Valley Bank und der Signatur Bank hatten viele Kunden Bankeinlagen abgezogen. Derlei Verwerfungen würden Blackrock in die Karten spielen, so Fink.
Trotz höherer Mittelzuflüsse verdiente Blackrock unterm Strich im ersten Quartal weniger als im Vorjahreszeitraum. Die Umsätze gingen im Vergleich zum Vorjahr um 10% auf rund 4,2 Mrd. Dollar zurück. Blackrock begründet dies in erster Linie mit niedrigeren Märkten und einer Dollar-Aufwertung auf die durchschnittlichen Assets under Management sowie mit niedrigeren Performance-Gebühren. Der operative Gewinn ging um 18% auf 1,4 Mrd. Dollar zurück. Der Nettogewinn sank um 19% auf rund 1,2 Mrd. Dollar. Der Gewinn pro Aktie gab ebenfalls um 18% auf 7,64 Dollar nach, übertraf damit jedoch laut Bloomberg die durchschnittlichen Schätzungen der Analysten. .
Blackrock informierte zudem über Aktienrückkäufe im Wert von 375 Mill. Dollar im ersten Quartal und eine um 2,5% höhere Cash-Dividende von 5 Dollar pro Aktie. An der Börse stieg der Kurs zunächst um 4% auf rund 700 Dollar. Damit hat die Aktie die Verluste seit Jahresstart wieder wettgemacht.