Blackstone setzt auf die Rente

Beteiligungsgesellschaft schnappt sich Fidelity & Guaranty Life für 2 Mrd. Dollar

Blackstone setzt auf die Rente

sp New York – Die US-Beteiligungsgesellschaft Blackstone hat sich zusammen mit der CF Corp. aus Las Vegas im Bietergefecht um Fidelity & Guaranty Life (FGL) durchgesetzt. Die Investoren zahlen für den Anbieter von Rentenplänen aus dem Bundesstaat Iowa rund 1,8 Mrd. Dollar oder 31,10 Dollar je Aktie und übernehmen außerdem Schulden in Höhe von 400 Mill. Dollar, wie die Unternehmen mitteilen. Interesse an FGL hatten nach Angaben von Insidern zuvor auch die Beteiligungsgesellschaft Ares und der Wettbewerber Athene bekundet, der von der Beteiligungsgesellschaft Apollo kontrolliert wird. Erst im April hatte FGL den bereits 2015 vereinbarten Verkauf an die Anbang Insurance Group für rund 1,6 Mrd. Dollar abgeblasen, nachdem der chinesische Versicherer mehrere Fristen für den Abschluss der Transaktion versäumt hatte, wie Bloomberg berichtet.Blackstone wurde schon länger nachgesagt, dass sich die Beteiligungsgesellschaft in dem Geschäft mit Rentenplänen engagieren will, nachdem der Konkurrent Apollo hier in den vergangenen Jahren sehr erfolgreich war. Die Gesellschaft hatte kurz nach der Finanzkrise den mittlerweile fünftgrößten US-Anbieter Athene mit aus der Taufe gehoben und unterhält auch nach dem Börsengang von Athene im Dezember als größter Aktionär des Unternehmens enge Geschäftsbeziehungen zu dem Versicherer. Athene gehört nicht nur zu den größten Beteiligungen der Private-Equity-Gesellschaft, sondern trug zuletzt auch fast ein Viertel zu den Gebühren bei, die Apollo im Assetmanagement verdient. Rund ein Fünftel der Assets in Höhe von gut 70 Mrd. Dollar, die Athene heute verwaltet, werden vom wichtigsten Aktionär gemanagt. Der Kauf des Lebensversicherungsgeschäfts der britischen Aviva für 2,3 Mrd. Dollar 2013 und die 5 Mrd. Dollar schwere Übernahme der deutschen Tochtergesellschaften von Delta Lloyd vor etwas mehr als zwei Jahren tragen ebenfalls die Handschrift von Apollo.Blackstone dürfte mit FGL, die als Nummer 16 in dem Markt immerhin ein Portfolio von mehr als 20 Mrd. Dollar verwaltet, ein ähnliches Modell im Sinn haben. “Die Übereinkunft schafft Zugang zum überlegenen Investment Management von Blackstone”, heißt es in der gemeinsamen Mitteilung. Die Akquisition werde attraktive Renditen unter anderem gestützt auf verbesserte Fähigkeiten im Investment Management abwerfen, lässt sich William Foley zitieren, der zusammen mit dem ehemaligen Blackstone-Manager Chinh Chu als Co-Chairman von CF Corp. bei dem Deal mitzieht.Mehrheitseigentümer der seit Ende 2013 börsennotierten FGL ist HRG, das ehemalige Investmentvehikel von Milliardär Philip Falcone, das sich mit Krediten für Radioshack 2015 die Finger verbrannt hat. Nach dem Verkauf von FGL, der bis Ende des Jahres über die Bühne gehen soll, will sich HRG auf seine Spectrum Brands Holding konzentrieren, die unter anderem Haushaltsgeräte unter dem Namen der Boxerlegende George Foreman verkauft und Batterien der Marke Rayovac. IPO von Global AtlanticEbenfalls noch in diesem Jahr könnte mit Global Atlantic Financial ein weiterer Anbieter von Rentenplänen an die Börse kommen (vgl. BZ vom 18. Mai). Die US-Investmentbank Goldman Sachs, die das Geschäft mit Rentenverträgen und Lebensversicherungen 2004 gestartet hatte und zehn Jahre später wegen der verschärften regulatorischen Anforderungen mehrheitlich an institutionelle Adressen und vermögende Kunden verkaufte, ist bei Global Atlantic noch mit 20 % beteiligt.