BNP Paribas reagiert auf Sorgen der Anleger
BNP Paribas reagiert auf Sorgen der Anleger
BNP Paribas reagiert auf Sorgen
wü Paris
BNP Paribas hat sich die Bedenken von Investoren zu Herzen genommen und mit Maßnahmen reagiert. Diese sollen auch einen neuen Strategieplan vorbereiten. Die größte französische Bank war zuletzt wegen Sorgen über den Sudan-Rechtsstreit in den USA unter Druck geraten. Wie ihre französischen Wettbewerber wird sie auch von der politischen Instabilität in ihrer Heimat belastet. BNP will nun ihren harten Kapitalpuffer stärken und eigene Aktien zurückkaufen. So wurde das Ziel für die Kernkapitalquote CET1 bis 2027 von 12,5% auf 13% angehoben und damit dem Branchenschnitt angeglichen.
Die Bank bestätigte, die Rendite auf das materielle Eigenkapital bis 2028 wie geplant im Vergleich zu 2024 um 2,1 Prozentpunkte auf 13% steigern zu wollen. Gleichzeitig soll die Aufwand-Ertrag-Quote weiter sinken: 2026 von 60,6% Ende September auf 60%, bis 2028 dann auf 58%. Das angekündigte Aktienrückkaufprogramm über 1,15 Mrd. Euro soll noch vor Ende dieses Monats beginnen. Man werde künftig jeweils am Jahresende festlegen, welcher Anteil des Kapitalüberschusses über die CET1-Quote von 13% hinaus an die Aktionäre weitergegeben werde.
Neuer Strategieplan
„Die angekündigten Maßnahmen knüpfen an unsere Strategie an und bereiten den neuen Plan für 2027 bis 2030 vor“, erklärte BNP-Chef Jean-Laurent Bonnafé. Er will den neuen Strategieplan Anfang 2027 präsentieren. Details zu Wachstums- und Rentabilitätszielen bis 2028 will er nennen, wenn er am 5. Februar die Jahresbilanz für 2025 vorstellt.
Das neue Ziel von 13% für die harte Kernkapitalquote sei Ausdruck von Stärke und ein klarer Wendepunkt für die Anlegererwartungen, urteilt Analyst Joseph Dickerson von Jefferies. Die Experten der Deutschen Bank haben die BNP-Aktie vor wenigen Tagen wegen des Sudan-Rechtsstreits von „kaufen“ auf „halten“ abgestuft. Es drohe eine lange und letztlich teure Hängepartie, die das solide Kerngeschäft überschatte, meinen sie. Dabei sehen sie durchaus attraktives Potenzial bei BNP Paribas.
