BNP übernimmt Commerzbank-Depotbank

Branchenprimus vergrößert Abstand zur Konkurrenz

BNP übernimmt Commerzbank-Depotbank

sto Frankfurt – Die Übernahme der Commerzbank-Depotbank durch BNP Paribas ist nun offiziell. Wie beide Institute am Donnerstag mitteilten, kauft BNP Paribas Securities Services, die Verwahrer-Tochter der französischen Großbank, die entsprechende Einheit des deutschen Geldhauses. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart.Die Börsen-Zeitung hatte über die sich abzeichnende Transaktion bereits berichtet (vgl. BZ vom 26. Juni und vom 9. Juli). Rund 200 Mill. Euro waren zu Beginn des Verkaufsprozesses im vergangenen Jahr als von der Commerzbank angepeilter Betrag kursiert. Die Depotbank verwahrte zuletzt 93 Mrd. Euro für Fondsgesellschaften und Investoren. Die rund 80 Mitarbeiter können zur BNP wechseln, die damit im deutschen Verwahrgeschäft auf 270 Mitarbeiter kommt und als Branchenprimus beim Volumen den Abstand zur Konkurrenz schlagartig vergrößern wird. Zuletzt kam BNP Paribas Securities Services auf 187,5 Mrd. Euro, dicht gefolgt von State Street mit 176,9 Mrd. Euro.Die Transaktion steht noch unter dem Vorbehalt der Genehmigung durch die Aufsichtsbehörden und soll im Oktober vollzogen werden. Die Migration der Bestände – 47 Mrd. Euro in Spezial-, 24 Mrd. in Publikums- und 13 Mrd. Euro in Immobilienfonds – wird sich bis zum zweiten Halbjahr 2014 ziehen, wie Gerald Noltsch, Chef von BNP Paribas Securities Services in Deutschland, der Börsen-Zeitung schilderte. Wichtigster Kunde der Commerzbank-Depotbank ist mit 75 % Allianz Global Investors, die nun erklärte, zur BNP-Depotbank wechseln zu wollen. 9 Mrd. Euro verbleiben bei der Commerzbank. Nicht von der Transaktion betroffen ist das Custody-Geschäft der Commerzbank. Das Kreditinstitut kommt damit einen weiteren, wenn auch kleinen Schritt beim Schrumpfkurs voran. “Depotbankleistungen für Fondsgesellschaften gehören nicht mehr zum Kerngeschäft der Bank”, sagte Vorstandsmitglied Frank Annuscheit.