Fake-Angebote alarmieren Börsenbetreiber
Börsenbetreiber wegen angeblich tokenisierter Aktien alarmiert
bg Frankfurt
Die in der World Federation of Exchanges (WFE) verbundenen Börsenbetreiber fordern die Aufsichtsbehörden auf, gegen angeblich tokenisierte Aktien vorzugehen. In einem gemeinsamen Brief an die SEC, die europäische Aufsichtsbehörde ESMA und die Fintech Task Force der Internationalen Aufsichtsbehörde IOSCO, aus dem die Nachrichtenagentur Reuters zitiert, zeigten sie sich alarmiert über das Treiben von Krypto-Handelsplattformen. Damit zielen die Börsenlobbyisten offensichtlich auf die US-Plattform Robinhood, die im Juni in Cannes ein entsprechendes Angebot vollmundig angekündigt hatte – und dann einräumen musste, dass die angebotenen Token tatsächlich nur den Preis von US-Aktien nachvollzieht, die dann im traditionellen Markt gekauft werden.
Was fehlt, ist ein liquider Sekundärmarkthandel
Grundsätzlich versprechen tokenisierte Aktien tatsächlich Effizienzgewinne. Voraussetzung ist allerdings, dass sie bereits im Primärmarkt regulatorisch korrekt auf einer Blockchain begeben werden. Und dass der Sekundärmarkthandel ohne Medienbruch ebenfalls auf Blockchain-Infrastruktur stattfindet. Daran hapert es allerdings noch, da es bislang keinen liquiden Sekundärmarkt für tokenisierte Aktien gibt.
In den USA hat Coinbase im Juni bei der SEC die Erlaubnis für den Handel von tokenisierten Aktien beantragt. Da das Unternehmen Wert auf regulatorische Compliance legt, ist davon auszugehen, dass das Projekt sauber aufgesetzt wird, also nur auf DLT emittierte Aktien in den Handel kommen. In Deutschland beschäftigen sich die Startups 21X und 360X mit dem Thema.