BofA und BNY wegen angeblicher Verbindungen zu Epsteins Sex-Handel verklagt
BofA und BNY wegen angeblicher Verbindungen zu Epsteins Sex-Handel verklagt
US-Banken wegen angeblicher Verbindungen zu Epstein verklagt
Bloomberg New York
Bank of America Corp. und Bank of New York Mellon Corp. sind mit neu eingereichten Sammelklagen konfrontiert, in denen ihnen Beihilfe zu Jeffrey Epsteins Sex-Handelsring vorgeworfen wird. Dieselben Anwälte, die zuvor Vergleiche mit JPMorgan Chase & Co. und der Deutschen Bank AG wegen Epstein-Bezügen erzielt hatten, warfen am Mittwoch der Bank of New York vor, Zahlungen in Höhe von 387 Mill. Dollar an von dem Finanzier ausgebeutete Frauen abgewickelt zu haben.
In einer separaten Klage heißt es, Bank of America habe wissentlich Zahlungen abgewickelt, die Teil von Jeffrey Epsteins Sex-Handel gewesen seien. Sprecher von Bank of America und Bank of New York lehnten eine Stellungnahme zu den im Namen von Epstein-Opfern eingereichten Klagen ab.
Konten für Straftaten
Die Klage gegen Bank of America behauptet nicht, dass Epstein dort Kunde gewesen sei, sondern konzentriert sich auf Konten bei der Bank, die angeblich von „seinen Mitverschwörern, Weggefährten und Opfern“ genutzt wurden – darunter Ghislaine Maxwell. Der Klage zufolge wusste Bank of America, dass diese Konten für Straftaten genutzt wurden.
„Bank of America verfügte über eine Fülle von Informationen über Epsteins Sex-Handelsoperation, stellte jedoch den Profit über den Schutz der Opfer“, sagte der Anwalt David Boies in der Klage.
Beide Klagen beziehen sich ausführlich auf einen Brief vom Juli des Senators Ron Wyden aus Oregon, ranghöchster Demokrat im Finanzausschuss, der Justizministerin Pam Bondi aufforderte, Zahlungs- und Transferaufzeichnungen mehrerer Banken per Vorladung anzufordern.
Die Anklage verweist auf Senator Wydens Verdacht, dass 170 Mill. Dollar, die Apollo-Global-Management-Mitgründer Leon Black Epstein angeblich von Konten bei Bank of America überwiesen habe – mutmaßlich für Steuer- und Nachlassberatungen.
Mehr als 4.700 Geldtransfers
Wyden hat erklärt, seine Ermittler hätten mehr als 4.700 Geldtransfers in und aus Epsteins Konten dokumentiert, die vor dessen Tod 2019 durch Suizid im Gefängnis erfolgt seien. Die Transfers wurden von Banken in sogenannten „Suspicious Activity Reports“ (SAR) detailliert beschrieben, die Ermittlern als Frühwarnsystem für mögliche Straftaten dienen sollen. Einige Banken reichten diese Meldungen erst Jahre später ein.
Im Juni 2023 willigte JPMorgan ein, 290 Mill. Dollar zu zahlen, um Klagen von Epstein-Opfern beizulegen, die von den Anwälten David Boies, Sigrid McCawley und Bradley Edwards vertreten wurden. Die Deutsche Bank erzielte bereits zuvor in jenem Jahr einen Vergleich über 75 Mill. Dollar.