ab Düsseldorf – Die Börse Düsseldorf hat den Handel mit Wertpapieren der insolventen WGF Westfälische Grundbesitz- und Finanzverwaltung wieder aufgenommen. Da mit der Veröffentlichung des Jahresabschlusses 2011 die geforderte Transparenz hergestellt sei, habe der Wiederaufnahme des Handels nichts entgegengestanden, sagte Dirk Elberskirch, Vorstandsvorsitzender der Börse. Gerade vor dem Hintergrund der beantragten Insolvenz sei der Handel aus Anlegersicht sinnvoll. Zudem sei mit der Veröffentlichung des Abschlusses auch der Grund für das angedrohte Zwangsdelisting entfallen, sagte Elberskirch.Derweil unterbreitete das Wertpapierhandelshaus Valora Effekten den Gläubigern der 2012 und 2014 fällig werdenden Anleihen ein Kaufangebot zu 15,25 %, wie die Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger (SdK) mitteilt. Nach Einschätzung der Anlegerschützer ist das Angebot jedoch nur für die Anleger interessant, die dringend Liquidität benötigen. Aktuell ist das Insolvenzverfahren – gemäß der neuen Insolvenzordnung wurde Eigenverwaltung beantragt – noch gar nicht eröffnet. Entsprechend sei noch keine Aussage zur Insolvenzquote möglich, so die SdK. Die Anlegerschützer gehen davon aus, dass die Quote über dem Angebot liegt. Die Offerte von Valora Effekten ist bis 11. Januar befristet.Wie die Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) mitteilt, prüft die Staatsanwaltschaft mögliche Pflichtverstöße und Vergehen. Zugleich kritisieren DSW und SdK die geplante Eigenverwaltung. Die SdK verspricht eine genaue Beobachtung und droht “im Zweifelsfall auf der Gläubigerversammlung einen Antrag auf Aufhebung der Eigenverwaltung” zu stellen.