ku Frankfurt – Die Moskauer Börse Micex RTS will mit ihrem Börsengang mindestens 15 Mrd. Rubel, das sind umgerechnet rund 370 Mill. Euro, einsammeln. Dies teilte der Börsenbetreiber mit. Erster Handelstag für die Titel soll der 15. Februar sein. Als Mindestpreis für die Aktien wurde ein Betrag von 55 Rubel (1,35 Euro) festgelegt. 40 Prozent ans UnternehmenVom Volumen des Börsengangs von 15 Mrd. Rubel sollen 60 % an die bisherigen Aktionäre gehen. Dies sind im wesentlichen russische und auch internationale Banken. So hält die staatliche Sberbank 9,6 % des Kapitals und die staatliche Entwicklungsbank Vnesheconombank derzeit 8 %. Aktuell befinden sich 22 % der Aktien der Börse im Besitz der russischen Staatsbank. Dieser Anteil soll nicht zum Verkauf stehen. Für die Altaktionäre gibt es eine Lock-up-Periode von 180 Tagen. Dem Unternehmen selbst sollen 40 % der Erlöse zugute kommen. Sollte die Nachfrage nach den Titeln hoch sein, kann das Volumen um weitere 5 Mrd. Rubel (123 Mill. Euro) erhöht werden.Schmackhaft gemacht werden sollen den Anlegern die Aktien durch üppige Dividenden. So will das Unternehmen für das abgelaufene Jahr 30 % des nach den internationalen Bilanzierungsregeln International Financial Reporting Standards (IFRS) ermittelten Gewinns ausschütten. Für 2013 sollen es bereits 40 % werden und für 2014 dann sogar 50 %.Analysten äußerten sich dennoch eher zurückhaltend zu dem Deal. So sagte Viktor Markov, Analyst bei Kapital Asset Management, der Nachrichtenagentur Bloomberg, die Aktien seien nur für strategische Investoren interessant. Dabei denkt er beispielsweise an Fonds, die in Infrastruktur investieren. Markov kritisiert, dass die Strategie der Börse nicht klar definiert sei. Es sei unter anderem nicht ersichtlich, wofür die Mittel aus dem Börsengang eingesetzt werden sollen. Sinkende HandelsumsätzeWie die Börse Mitte Januar mitgeteilt hat, ist der Gewinn der ersten neun Monate um 22 % auf 6,4 Mrd. Rubel (157 Mill. Euro) gestiegen, während die Erlöse um 37 % auf 15,9 Mrd. Rubel (391 Mill. Euro) zulegten. Allerdings leidet der Börsenbetreiber unter stark gesunkenen Handelsumsätzen. Im Dezember waren diese nur halb so hoch wie im gleichen Monat des Vorjahres.