Börsengang der Ant Group droht Verschiebung

Finanzaufsicht prüft möglichen Insiderkonflikt

Börsengang der Ant Group droht Verschiebung

Reuters Hongkong/Peking – Der für Oktober geplante weltgrößte Börsengang der Ant Group in China droht sich zu verschieben. Die chinesische Finanzaufsicht prüft einen möglichen Interessenkonflikt der zu dem Fintech-Giganten gehörenden Zahlungsplattform Alipay, wie drei mit der Angelegenheit vertraute Personen sagten. Diese Untersuchung könne die Genehmigung der voraussichtlich 35 Mrd. Dollar schweren Platzierung durch die zuständigen Behörden verschieben. Es sei unwahrscheinlich, dass die Pläne des chinesischen Amazon-Rivalen Alibaba komplett begraben würden.Hintergrund der Prüfung der China Securities Regulatory Commission (CSRC) sei, dass Alipay für manche Kleinanleger der einzige Kanal sei, über den sie sich an Ant Group beteiligen könnten, sagten die Insider. Dafür wurden Ende September extra Investmentfonds aufgelegt, in die mehr als zehn Millionen Kleinanleger investiert hatten. Ant nutzt damit sein Fast-Monopol, um Banken lukrative Geschäfte wegzunehmen. Denn durch die Vereinbarung wurden Banken und Brokerhäuser ausgeschlossen, über die Anleger im Rahmen eines Börsengangs Aktien erwerben können. Ant wollte sich nicht äußern, von CSRC war zunächst kein Kommentar zu erhalten. Der Sprung aufs Parkett war noch vor der US-Präsidentschaftswahl am 3. November geplant.