Übernahmen

BPM will bei Konsolidierung erst mal außen vor bleiben

Giuseppe Castagna, Chef der drittgrößten italienischen Bank BPM, hat eine größere Übernahme vorerst ausgeschlossen. „Wir haben uns umgeschaut und diverse Gespräche geführt. Derzeit bestehen für uns nicht die Voraussetzungen für eine...

BPM will bei Konsolidierung erst mal außen vor bleiben

bl Mailand

Giuseppe Castagna, Chef der drittgrößten italienischen Bank BPM, hat eine größere Übernahme vorerst ausgeschlossen. „Wir haben uns umgeschaut und diverse Gespräche geführt. Derzeit bestehen für uns nicht die Voraussetzungen für eine Konsolidierung“, sagte er der Zeitung „Il Corriere della Sera“.

Dem Bankenchef zufolge stand für sein Institut eine Übernahme der mehrheitlich staatlichen Bank Monte dei Paschi di Siena (MPS) nie zur Debatte. „Daran haben wir nie gedacht.“ Auch mit der HVB-Mutter Unicredit rede man nicht. „Mit (Unicredit-CEO) Orcel habe ich nicht gesprochen, seit er CEO ist.“

Gefragt, ob er an einer Übernahme der Genueser Krisenbank Carige interessiert sei, sagte er, sein Institut sei mit Banco di Chiavari bereits die Nummer 2 in Ligurien. Carige sei außerdem mit einer Bilanzsumme von 20 Mrd. Euro keine Bank, die sein Institut in eine neue Dimension hieven würde. Castagna steht seit 2014 an der Spitze der Ex-Volksbank von Mailand und hatte sich in der Vergangenheit offen für eine Konsolidierung im Bankensektor gezeigt. Mit der 2017 erfolgten Fusion der Volksbank von Mailand mit Banco di Verona zur BPM hatte er dazu einen ersten wichtigen Schritt unternommen.

Castagna kündigte an, dass er bis November einen neuen Strategieplan auf Stand-alone-Basis vorlegen will. „Wir können auch allein tanzen“, meinte er. Für eine Übernahme bestehe keine Notwendigkeit. Die Bildung eines dritten italienischen Bankenpools sei für ihn keine Obsession. Er hob hervor, dass die BPM eine solide Bank sei, die ihre Hausaufgaben gemacht habe. Der Anteil fauler Kredite sei seit 2017 von 24% auf 5,2% gesenkt worden, die Kosten habe man – auch durch den Abbau von 5000 Stellen und die Schließung von rund 1000 Geschäftsstellen – von 3 Mrd. auf 2,4 Mrd. gesenkt. Das alles sei ohne Kapitalerhöhung geschehen. Nach Ansicht Castagnas ist die BPM durch Partnerschaften etwa mit Versicherungen wie Cattolica oder Covea und bei Konsumentenkrediten mit Agos gut aufgestellt.

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