Nachhaltige Finanzen

Britische Aufsicht sagt Greenwashing den Kampf an

Die Financial Conduct Authority warnt vor irreführenden Angaben in der nachhaltigen Geldanlage. Kurz vor dem UN-Klimagipfel in den Vereinigten Arabischen Emiraten stellte sie vier Kategorien für Anlageprodukte vor.

Britische Aufsicht sagt Greenwashing den Kampf an

Britische Aufsicht geht gegen Greenwashing vor

Vier Kategorien für nachhaltige Anlageprodukte vorgestellt

hip London

Die britische Finanzaufsicht hat kurz vor dem UN-Klimagipfel in den Vereinigten Arabischen Emiraten Regeln für nachhaltige Investments vorgestellt. Wie die Financial Conduct Authority (FCA) mitteilte, gehört dazu auch eine "Anti-Greenwashing-Regel". Sie legt fest, dass Angaben zum Thema Nachhaltigkeit von Produkten und Dienstleistungen "fair, klar und nicht irreführend" sein müssen. Zudem müssen sie "in Übereinstimmung mit dem Nachhaltigkeitsprofil des Produkts oder der Dienstleistung" stehen.

Die Regel wird Ende Mai 2024 in Kraft treten. Der FCA zufolge orientieren sich weltweit Assets im Volumen von rund 18,5 Bill. Dollar an ESG-Themen. Sasha Sadan, der bei der Aufsicht für das Thema ESG verantwortlich zeichnet, sprach von einem "entscheidenden Schritt für den Verbraucherschutz".

Klare Nachweise verlangt

Von der Behörde wurden vier neue Fondslabels vorgestellt: Sustainability Focus, Sustainability Improvers, Sustainability Impact und Sustainability Mixed Goals. Wer sich damit schmücken will, muss nachweisen, dass mindestens 70% der Assets im Portfolio nachhaltig sind (Sustainability Focus), nachhaltiger werden (Sustainability Improvers) oder messbare positive Effekte auf die Umwelt oder das soziale Umfeld haben (Sustainability Impact). Die Kategorie Sustainability Mixed Goals ermöglicht, eine Mischung dieser Ziele zu verfolgen. Ab Ende Juli 2024 können Firmen die neuen Labels verwenden.

Herkömmliche Fonds dürfen dann Begriffe wie "nachhaltig", "Nachhaltigkeit" oder "Impact" nicht mehr im Namen führen, wenn sie den Kriterien für eines der vier FCA-Labels nicht entsprechen. Begriffe wie "grün", "Klima" oder "sozial" dürfen weiter verwendet werden, allerdings nur für kurze, faktische, nichtwerbliche Aussagen. "Impact" unterliegt den strengsten Restriktionen.

Vorreiterrolle angestrebt

"Die endgültige Form der Regulierung wird es für Kleinanleger einfacher machen, Fonds zu finden, die mit der von ihnen gewünschten Herangehensweise an das Thema Nachhaltigkeit übereinstimmen", sagte Dominic Rowles, ESG-Analyst bei Hargreaves Lansdown. Das nun vorgestellte Papier sei das Ergebnis einer gemeinsamen Anstrengung von Aufsicht und Branche mit dem Ziel, in der Regulierung nachhaltiger Finanzprodukte eine Vorreiterrolle zu übernehmen.

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