Steuererhöhung

Britische Banken fürchten Wettbewerbsnachteile

Wenn Jeremy Hunt am 17. November seinen Haushaltsentwurf vorlegt, wird erwartet, dass die Körperschaftssteuer steigt. Britische Banken fürchten um ihre internationale Wettbewerbsfähigkeit.

Britische Banken fürchten Wettbewerbsnachteile

hip London

Britische Banken müssen sich auf eine höhere Steuerbelastung einstellen. Schatzkanzler Jeremy Hunt will die Körperschaftssteuer von 19 % auf 25 % erhöhen. Schon Rishi Sunak hatte das, damals noch als Schatzkanzler, geplant. Doch wollte er im Gegenzug die den Banken 2015 auferlegte Sondergewinnsteuer von 8 % auf 3 % senken. Einer seiner Nachfolger, Kwasi Kwarteng, machte beides rückgängig. Nun wird Hunt aller Wahrscheinlichkeit nach die Körperschaftssteuer auf 25 % erhöhen. In den Vorstandsetagen der City of London verfolgt man mit Bangen, ob die Corporation Tax Surcharge für Banken dabei auf 3 % zurückgenommen wird. Wie Bloomberg unter Berufung auf Regierungsbeamte berichtet, hat Hunt das zwar vor. Aber noch ist nichts entschieden.

„Wir fordern die Regierung dazu auf, die Sondersteuer sehr sorgfältig zu prüfen und die Wettbewerbsfähigkeit der britischen Banken und Finanzdienstleister nicht aufs Spiel zu setzen“, sagte ein Sprecher der Branchenlobby UK Finance. „Die Banken- und Finanzdienstleistungsbranche ist der Motor der Wirtschaft und sorgt im ganzen Land für Arbeitsplätze und Investitionen. Zwei Drittel dieser Jobs befinden sich außerhalb von London.“

Wie PwC in einer Studie für UK Finance ausgerechnet hat, belief sich der Beitrag der Branche zum Steueraufkommen im Finanzjahr 2021/22 auf 4,7% – rund 39 Mrd. Pfund. Im Vergleich zum Rivalen New York schnitt London schlecht ab. Für 2022 ermittelte PwC für eine Musterbank in der britischen Metropole einen Gesamtsteuersatz (Total Tax Rate) von 45,3 %. Damit lag die City zwar auf Augenhöhe mit Amsterdam und Frankfurt. Doch die Rivalen von der Wall Street wurden im Heimatland lediglich mit einem Gesamtsteuersatz von 27,4 % belegt. In Dublin waren es 32,1 %. Schlimmer noch: In Amsterdam, Dublin und Frankfurt wird der Gesamtsteuersatz der Studie zufolge im Jahr 2024 deutlich niedriger liegen, in Großbritannien dagegen etwas höher.

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