Notenbank

Bundesbank: Bargeld­versorgung ist sicher

Die Bundesbank hält jüngste Diskussionen darüber, für etwaige Stromausfälle Obergrenzen für Bargeldabhebungen einzuführen, für überflüssig: Die Notenbank habe hohe Bargeldvorräte und Notfallkonzepte.

Bundesbank: Bargeld­versorgung ist sicher

sto Frankfurt

Die Bundesbank hat vor dem Hintergrund der Energiekrise und aufgekommener Sorgen um die Sicherheit der Bargeldversorgung im Falle eines Stromausfalls Entwarnung gegeben. Wie der zuständige Bundesbank-Vorstand Johannes Beermann bei einem Pressegespräch am Dienstag erläuterte, gibt es nicht nur ausgefeilte Notfallpläne, die die reibungslose Versorgung mit Bargeld von Notenbank-Seite sicherstellen. Darüber hinaus gibt es auch einen üppigen Geldvorrat, der, über die Bundesbank-Filialen in ganz Deutschland verteilt, deutlich mehr als das Fünffache des täglichen Geldbedarfs sicherstellt.

„Solche Pläne zur Sicherstellung der Bargeldversorgung gehören zu den Grundaufgaben einer Notenbank, aber wir rechnen nicht mit einem Blackout“, betonte Beermann. Gerade in Deutschland spiele das Bargeld trotz aller modernen elektronischen Bezahlmethoden eine weiterhin herausgehobene Rolle. Der Geldkreislauf findet zwischen Verbrauchern, Kreditinstituten, Einzelhandel, Geldtransporteuren beziehungsweise Wertdienstleistern und Bundesbank statt. Täglich werden im Schnitt 2 Mrd. Euro ein- und ausgezahlt, in Krisenzeiten wie etwa in der Pandemie oder in der Finanzkrise 2008 schießt der Bedarf hoch. Im März 2020 war das Auszahlungs­volumen um rund 20 Mrd. Euro höher als üblich. In der Regel hat jeder Deutsche 100 Euro im Schnitt im Portemonnaie und mehr als 1 300 Euro im Haus.

Die Bundesbank hat 31 Filialen deutschlandweit mit 128 Banknotenbearbeitungsmaschinen. Diese be­arbeiten im Jahr 11 Milliarden Geldscheine im Wert von 300 Mrd. Euro. Die jederzeitige Auszahlfähigkeit der Filialen sei gegeben, betonte Beermann. Es gebe etwa redundante Rechenzentralen, erprobte Ausfallverfahren für die IT-Systeme, eine Absicherung der geschäftskritischen Prozesse, eine banknetzunabhängige Kommunikation, eine gesicherte Bargeldlogistik, einen üppigen Bargeldvorrat und Notstromsysteme.

Unbegrenzt Geld abheben

Insofern sehe die Bundesbank keine Notwendigkeit, für Krisenzeiten Obergrenzen für Geldabhebungen festzulegen, betonte Beermann: „Die Bundesbank hat für eine Energiemangellage gut vorgesorgt.“ Allerdings sei man auch darauf angewiesen, dass die Geldhäuser entsprechend gesichert für Notzeiten aufgestellt seien.

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