jsc – Es gibt nur wenige Begriffe im Asset Management, die ähnlich schwammig sind wie die Kategorie der “alternativen” Investments. Dazu werden “komplexe, nicht traditionelle Strategien” gezählt, wie der Bundesverband Alternative Investments (BAI) festhält, oder eben auch “nicht traditionelle Anlageklassen” außerhalb von Aktien und Anleihen. Hedgefonds und Private Equity fallen typischerweise ebenso in das Segment wie Investitionen in Rohstoffe oder eben in Infrastrukturvorhaben.Ähnlich bunt sieht auch die Säule “Alternative Investments” aus, die Allianz Global Investors Ende 2014 gegründet hat und die seither die drei Segmente Aktien, Anleihen und Multi Asset ergänzt. In der Sparte liegen Strategien wie “Merger Arbitrage”, die Preisineffizienzen im Zuge von Fusionen und Übernahmen ausnutzen soll, “Volatility”, also das Spekulieren mit Kursschwankungen, und “Commodities”, die etwa mit Swaps auf die Wertentwicklung von Rohstoffen setzt. Beinahe wie ein Fremdkörper im Alternativ-Segment wirken da die beiden Infrastruktur-Teams, die Investorengelder für Fremdkapital (Debt) oder Eigenkapital (Equity) bereitstellen. Die beiden Teams der Allianz-Tochter entwickeln unterschiedliche Projekte ähnlich wie Unternehmer mit langfristiger Perspektive. Mit den Wertpapier- und Derivate-Strategien hat die illiquide Asset-Klasse wenig gemein.Eines verbindet die verschiedenen Anlagen aus Sicht der Allianz-Tochter aber: Sie lassen sich nicht mit der Marktentwicklung (“Beta”) vergleichen, sondern sollen weitgehend unabhängig vom Börsengeschehen hohe oder langfristig stabile Renditen erzielen. Der Begriff der alternativen Anlagen mag unscharf sein – ihr Profil als aktiver Asset Manager jedenfalls will die Gesellschaft mit der Sparte schärfen.