Caixa und Sabadell trotz hoher Vorsorge im Plus

Spanische Banken verbessern Kernkapitalquote

Caixa und Sabadell trotz hoher Vorsorge im Plus

ths Madrid – Hohe Rückstellungen für die Schäden durch die Sars-Cov-2-Pandemie haben auch Caixabank und Banco Sabadell das Halbjahresergebnis verhagelt. Im Gegensatz zu den beiden spanischen Branchenführern Santander und BBVA, die wegen hoher Abschreibungen auf ihre Auslandsgeschäfte Milliardenverluste verbuchten, konnten die beiden Kreditinstitute aus Katalonien am Freitag einen Gewinn vorlegen.Spaniens drittgrößtes Geldinstitut hat für die befürchteten Zahlungsausfälle durch die Coronakrise im Halbjahr 1,16 Mrd. Euro beiseitegelegt, davon 755 Mill. Euro im zweiten Quartal. Das ist mehr, als von einigen Analysten erwartet wurde. Caixabank verdiente in den ersten sechs Monaten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum mit 205 Mill. Euro 67 % weniger. Im zweiten Quartal betrug der Erlös 115 Mill. Euro. Allerdings profitierte das Ergebnis im Vergleich auch davon, dass im vergangenen Jahr Sonderausgaben für die Umstrukturierung von fast 800 Mill. Euro angefallen waren.”Die Risikovorsorge wird in der zweiten Jahreshälfte fallen, da nach unserer Projektion alle möglichen Einflüsse abgedeckt sind”, erklärte der CEO von Caixabank, Gonzalo Gortázar, auf einer Video-Pressekonferenz. Im Gegensatz zur Finanzkrise vor zehn Jahren gäbe es diesmal keine Blase, und die Kunden seien deutlich weniger verschuldet als damals.Die ehemalige Sparkasse aus Barcelona konnte die Krise nutzen, um in Spanien das Geschäftsvolumen auszubauen und Marktanteile zu gewinnen. Das Kreditportfolio wuchs gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 6,8 % auf 243 Mrd. Euro. Allein bei Darlehen für Unternehmen erreichten die Katalanen ein Wachstum von 16 %, was aber in den kommenden Monaten nicht aufrechtzuerhalten sei, räumte Gortázar ein. Die Einlagen stiegen um 4,3 % auf 400 Mrd. Euro. Caixabank verbesserte die harte Eigenkapitalquote auf 12,3 %. Die Bank will im kommenden Jahr wieder eine Dividende in bar auszahlen.Mitbewerber Sabadell hat für die Covid-19-Effekte im ersten Halbjahr ebenfalls über 1 Mrd. Euro an Risikovorsorge gebildet. Der Gewinn bis Juni fiel daher im Vergleich zum Vorjahr um 73 % auf 145 Mill. Euro. Das operative Geschäft lief nicht optimal. Der Zinsüberschuss lag mit 1,7 Mrd. Euro 5,6 % unter Vorjahresniveau. Die harte Eigenkapitalquote verbesserte sich jedoch auf 11,9 %. Sowohl Caixabank als auch Banco Sabadell schlossen Interesse an Fusionen aus, wie auch die anderen Mitbewerber, obwohl die Vorstände eingestehen, dass die geringe Ertragskraft der Banken einen solchen Schritt sinnvoll erscheinen lässt. Seit einiger Zeit wird in Spanien darüber spekuliert, ob sich eine der Großbanken Bankia, die zu mehr als 60 % noch in staatlicher Hand ist, einverleiben könnte.