Cerberus steigt bei Commerzbank ein

US-Haus verstärkt Präsenz in Deutschland - Bund begrüßt "steigendes Investoreninteresse" an Großbank

Cerberus steigt bei Commerzbank ein

Cerberus stärkt seine Position im deutschen Finanzsektor. Die Beteiligungsgesellschaft hat 5 % an der Commerzbank gekauft.bn/ge Frankfurt/Berlin – Die US-Beteiligungsgesellschaft Cerberus verstärkt ihre Position im deutschen Finanzsektor. Der New Yorker Finanzinvestor hat bereits am Montag und am Dienstag insgesamt 5,01 % an der Commerzbank gekauft, wie Deutschlands viertgrößtes Finanzinstitut am Mittwoch erklärte. Laut einer Ad-hoc-Mitteilung erwarb Stephen Feinberg, Chef von Cerberus Capital Management, die Anteile über die niederländische Holding Promontoria.Anfang Juli hatte Bloomberg gemeldet, Cerberus erwäge einen Einstieg bei der Commerzbank. Schon vor Jahren hatte Cerberus die österreichische Bawag übernommen. Diese macht sich ihrerseits derzeit daran, sich die Stuttgarter Südwestbank einzuverleiben. Interesse wird Cerberus und Bawag auch an der vom Finanzkonzern Wüstenrot & Württembergische zum Verkauf gestellten Wüstenrot Bank nachgesagt.Aktien der Commerzbank legten nach der Ad-hoc-Mitteilung bei anziehendem Umsatz deutlich zu und beendeten den Handel auf Xetra mit 11,12 Euro 2,7 % fester. Ein Sprecher der Bank wollte den Einstieg des Finanzinvestors auf Anfrage nicht kommentierten. Eine Anfrage bei Cerberus Capital Management blieb unbeantwortet.Der rund 30 Mrd. Dollar verwaltende Finanzinvestor hält sich viel auf seine Expertise in “Distressed Investing” und “Deep Value” zugute. Mit seinem Engagement avanciert er zum zweitgrößten Aktionär der Commerzbank neben dem weltgrößten, ebenfalls über 5 % haltenden Assetmanager BlackRock und hinter der Bundesrepublik Deutschland, auf die über 15 % der Aktien entfallen. Die US-Investmentgesellschaft Capital Group besitzt laut Commerzbank 3 bis 5 % der Aktien, weitere Institutionelle halten 47 % und überwiegend in Deutschland ansässige Privataktionäre rund 25 % (siehe Grafik). Der Bund zeigt sich gelassen: “Steigendes Investoreninteresse ist positiv für die Commerzbank und deren Aktienkurs”, erklärte eine Sprecherin des Bundesfinanzministeriums: “Zu einzelnen Investoren äußern wir uns nicht. Wir haben unsere Position zur Commerzbank nicht geändert. Wir wollen für den Steuerzahler ein gutes wirtschaftliches Ergebnis erzielen.”—– Wertberichtigt Seite 8