Deutsche Bank und Commerzbank

Cerberus wirft Bankaktien auf den Markt

Der US-Investor Cerberus treibt mit dem Verkauf von Aktienpaketen den Teilausstieg aus der deutschen Bankbranche voran. Sein Einstieg bei Deutscher Bank und Commerzbank hatte 2017 Fusionsfantasien entfacht.

Cerberus wirft Bankaktien auf den Markt

lee Frankfurt

Der Finanzinvestor Cerberus ist offenbar dabei, sich im großen Stil von Aktien der Deutschen Bank und der Commerzbank zu trennen. Wie die Nachrichtenagenturen Bloomberg und Reuters unabhängig voneinander berichteten, stehen 21 Millionen Aktien der Deutschen Bank und etwas mehr als 25 Millionen Euro der Commerzbank zum Verkauf. Die Aktionäre reagierten verunsichert. Nachdem die Commerzbank im Xetra-Handel bereits mehr als 2% im Minus geschlossen hatte, rutschte der Kurs auf Tradegate weiter ab. Auch die Deutsche Bank notierte auf Trade­gate schwächer.

Unter Berufung auf die ihr vorliegenden Verkaufsunterlagen berichtet Bloomberg über ein beschleunigtes Veräußerungsverfahren. Nach Informationen aus Finanzkreisen hat Cerberus die Investmentbank Morgan Stanley mit der Transaktion beauftragt. Eine Sprecherin des Instituts wollte dies auf Anfrage der Börsen-Zeitung jedoch nicht kommentieren.

Cerberus war 2017 fast zeitgleich bei den beiden verbliebenen deutschen Großbanken in privater Hand eingestiegen, was immer wieder für Fusionsspekulation gesorgt hatte. Angeblich hatte der Finanzinvestor einschlägige Pläne des bei der Commerzbank mit etwa 15% engagierten Bundes unterstützt. 2019 prüften die beiden Banken ein entsprechendes Vorhaben, gaben es dann jedoch auf. Das von Stephen Feinberg gemanagte Investmentvehikel hält gemäß der letzten Meldungen rund 3% an der Deutschen Bank und 5% an der Commerzbank. Die genaue Beteiligung lässt sich nicht beziffern, weil nur das Überschreiten bestimmter Schwellen gemeldet werden muss. Reuters zufolge plant Cerberus, die Beteiligungen weiter zurückzufahren. Unter Berufung auf die namentlich nicht genannte Investmentbank berichtet die Nachrichtenagentur, dass Cerberus sich lediglich auf eine Frist von 45 Tagen festgelegt habe, in denen es keine weiteren Aktienpakete beider Banken auf den Markt werfen will. Üblich seien Haltefristen von mindestens drei Monaten.