Multipolarität

China macht USA Führung im Finanzsystem streitig

Die USA verlieren an Einfluss auf den internationalen Finanzmärkten, schreiben Forscher des Leibniz-Instituts für Finanzmarktforschung SAFE.

China macht USA Führung im Finanzsystem streitig

fir Frankfurt

China gewinnt im globalen Finanzsystem an Bedeutung und macht den USA ihre führende Rolle streitig. Dazu beigetragen haben einer Studie zufolge die Corona-Pandemie und der Handelsstreit zwischen den beiden Staaten während der Amtszeit von US-Präsident Donald Trump 2018. Diese Ereignisse hätten die Konzentration der globalen Finanzmärkte auf die USA abgeschwächt, befinden Wissenschaftler in einem am Montag veröffentlichten Papier des Leibniz-Instituts für Finanzmarktforschung SAFE.

Zu dem Schluss kommen die Forscher nach der Auswertung von Handelsdaten der New York Stock Exchange von 2012 bis 2020 über zwölf länderspezifische börsengehandelte Fonds. „Mit Hilfe von Hochfrequenzdaten können wir uns ein Bild vom gesamten Netzwerk machen, das das globale Finanzsystem zu einem bestimmten Zeitpunkt definiert“, wird Forscherin Monica Billio zitiert. Dabei zeigt sich laut Loriana Pelizzon, Leiterin der Forschungsabteilung Financial Markets bei SAFE, dass die USA in den vergangenen Jahren ihren Vorsprung einbüßten. Hätten diese zu Beginn des Untersuchungszeitraums 2012 die globalen Aktienmärkte dominiert, so habe 2020 ein multipolarer Aktienmarkt vorgeherrscht, in dem die führende Rolle eines Landes oft wechsele. Gerade China trete zunehmend als neue zentrale Autorität auf, hieß es. Auch einige europäische Finanzplätze hätten zwar an Bedeutung gewonnen. Doch Europa insgesamt sei als Finanzplatz zu fragmentiert, um als ernsthaftes Gegengewicht zu den USA und China zu wirken.

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