Chinas Banken senken Immobilienzinsen
Chinas Banken
greifen Häuslebauern
unter die Arme
Reuters Peking
Chinesische Staatsbanken stützen den angeschlagenen Immobilienmarkt mit einer Zinssenkung für bestimmte Hypothekenkredite. Von der Maßnahme profitieren Kreditnehmer, die sich mit dem geliehenen Geld ihren ersten Immobilienkauf finanzieren, wie vier der großen staatlichen Institute am Donnerstag mitteilten. Für diese Kundengruppe werde der Zinssatz auf das Niveau gesenkt, das zu dem Zeitpunkt galt, als sie ihr Haus oder ihre Wohnung gekauft haben.
Vom Wachstumsmotor zum Krisenherd
Chinas Immobilienmarkt war jahrelang wichtiger Wachstumsmotor. Doch inzwischen taumelt die Branche von einer Krise in die nächste. Der Häusermarkt lahmt, und Zahlungsausfälle bei großen Bauunternehmen schüren Sorgen vor Auswirkungen auf die gesamte Wirtschaft der Volksrepublik.
Banken doppelt unter Druck
Die Senkung der Zinsen dürfte die Gewinnmargen der beteiligten Banken belasten. Sie geraten damit doppelt unter Druck, denn gleichzeitig erwartet die Führung in Peking von ihnen mehr Anstrengungen zur Ankurbelung der Konjunktur. Zentralbank und Finanzaufsicht hatten unlängst mehrere Maßnahmen zur Stützung des angeschlagenen Immobilienmarkts angekündigt. Die zum 25. September greifende Zinssenkung gaben nun die Industrial and Commercial Bank of China (ICBC), die China Construction Bank, die Agricultural Bank of China und die Bank of China in getrennten Erklärungen bekannt.
Erstkäufer in der Mehrheit
Chinas Hypothekenkredite summierten sich Ende Juni auf insgesamt 38,6 Bill. Yuan (4,9 Bill. Euro). Das entspricht rund 17% des gesamten Kreditbestands der Banken. Nach einer Schätzung des Brokers CICC machen Kredite für Erstkäufer von Immobilien bis zu 90% aller ausstehenden Hypothekenkredite aus
