Chinesen größter Aktionär der Deutschen Bank

Mischkonzern stockt auf knapp 10 Prozent der Anteile auf

Chinesen größter Aktionär der Deutschen Bank

bn Frankfurt – HNA ist zum größten Aktionär der Deutschen Bank avanciert. Das chinesische Konglomerat stockte seinen Anteil auf 9,92 % auf, wie eine Stimmrechtsmitteilung von HNA-Anlagevehikeln zeigt. HNA war im Februar bei Deutschlands größter Bank mit zunächst 3 % eingestiegen, hatte kurz darauf auf 4,8 % erhöht und zugleich angekündigt, den Anteil ausbauen, dabei jedoch unter 10 % bleiben zu wollen. Beteiligungen ab 10 % gelten als “qualifiziert” und ziehen europaweit eine Meldepflicht der Institute gegenüber der Bankenaufsicht nach sich. Aktien der Deutschen Bank zeigten sich am Mittwoch nach diesen Nachrichten fester und gingen auf Xetra mit 16,80 Euro 0,75 % teurer aus einem gut behaupteten Gesamtmarkt.Damit hat sich der Kreis der größten Aktionäre der Bank binnen weniger Jahre zum zweiten Mal verändert. 2014 hatte sich die katarische Herrscherfamilie Al-Thani über zwei Investmentgesellschaften mit zusammen 6,1 % am Institut beteiligt. Im Markt war Katar samt Optionen vorübergehend Zugriff auf einen Anteil von ebenfalls fast 10 % zugeschrieben worden.Nach der 8 Mrd. Euro umfassenden Kapitalerhöhung Anfang April gehen Beobachter derzeit davon aus, dass die beiden Anlagevehikel des Scheichtums zusammen auf 8 % bis 9 % der Anteile kommen.Die katarischen Offshore-Vehikel Paramount Services Holdings sowie Supreme Universal Holdings müssten es jeweils melden, wenn ihr Anteil unter 3 % sinken oder über 5 % steigen sollte. Drittgrößter Anteilseigner der Bank ist BlackRock mit 5,88 % (siehe Grafik).Mit der Aktienemission im April wollte die Bank Diskussionen über ihre Kapitalausstattung beenden, auch um sich eine günstigere Refinanzierung zu ermöglichen. Im Zuge der Transaktion hatte das Institut die Zahl der Aktien um 688 Millionen auf 2,066 Milliarden erhöht, was die harte Kernkapitalquote von 11,8 % auf 14,1 % hievte. Zum Ende des Handels mit Bezugsrechten hatte es im Markt geheißen, etwa ein Viertel der Aktionäre habe bei der Transaktion nicht mitgezogen und seine Bezugsrechte verkauft.—– Nebenstehender Kommentar- Berichte Seite 2