Indikative Preisspanne veröffentlicht

Circle legt Struktur für Börsengang fest

Circle fährt mit ihrem Börsengang fort und zielt dabei in der Mitte der Preisspanne auf eine Bewertung von 5,43 Mrd. Dollar. Das Nasdaq-Listing dürfte schon kommende Woche stattfinden.

Circle legt Struktur für Börsengang fest

Stablecoin-Spezialist Circle konkretisiert IPO-Pläne

Indikative Preisspanne auf der SEC-Website veröffentlicht

bg Frankfurt

Der Stablecoin-Spezialist Circle hat die Eckdaten seines geplanten Börsengangs in einem SEC-Dokument festgelegt. Demzufolge sollen 24 Millionen Aktien in einer Preisspanne von 24 bis 26 Dollar in den Handel kommen, womit die Emission ein Volumen von rund 600 Mill. Dollar hätte.

Von den Altaktionären kommen dabei gut 14 Millionen Aktien. Circle fließen die Einnahmen aus dem Verkauf von 9,6 Millionen Aktien zu plus optional 3,6 Millionen Aktien als Mehrzuteilung, wenn die Konsortialbanken innerhalb von 30 Tagen nach dem Listing dafür Nachfrage finden.

Cathie Wood will zugreifen

In der Mitte der Preisspanne ergibt sich eine Bewertung von 5,43 Mrd. Dollar, wobei Circle auf der Basis rund 240 Mill. Dollar zufließen würden. Den Angaben im Prospekt zufolge hat mit der von Cathie Wood geführten Ark Investment schon ein Investor Interesse bekundet, Aktien im Umfang von bis zu 150 Mill. Dollar zu erwerben.

Sobald die SEC in den kommenden Tagen grünes Licht gibt für den Prospekt, können die Banken voll in die Vermarktung gehen und Aktienzuteilungen vornehmen. Das Bankenkonsortium wird von Citi und J.P. Morgan angeführt.

Sensible Preisfindungsphase

Für Circle ist es nicht der erste Anlauf an die Börse, hatte die von CEO Jeremy Allaire geführte Firma doch schon 2022 ein Spac-Listing versucht – damals noch zu einer Bewertung von 9 Mrd. Dollar. Im April wurde nun erneut die IPO-Bereitschaft mit Einreichung des erforderlichen SEC-Dokuments bekundet. Zwischenzeitlich lag der Börsengang dann auf Eis, da die von US-Präsident Donald Trump ausgelösten Turbulenzen keine geordnete Preisfindung zuließen. Die Phase zur Bestimmung der Preisspanne ist eine sehr sensible Zeit, in der Störgeräusche von der Makro-Seite alles zunichtemachen können.

Avancen von Ripple abgewehrt

Mit dem Etoro-Börsengang als Eisbrecher hat sich die Stimmung aber deutlich aufgehellt. Circle befindet sich dabei in einer ganz besonderen Situation, hatte Ripple doch einen Übernahmeversuch zu einer Bewertung von rund 5 Mrd. Dollar gestartet. Auch die mit Circle eng verbundene Coinbase soll die Lage eruiert haben: Coinbase zieht einen erheblichen ökonomischen und strategischen Nutzen aus Vereinbarungen mit Circle. So besteht eine Distributoren-Vereinbarung, die sehr einträglich ist: 2024 wurden von Circle an Coinbase rund 900 Mill. Dollar ausgekehrt.

In den USA läuft die Gesetzgebung

Circle ist im globalen Stablecoin-Markt mit einem Volumen von gut 62 Mrd. Dollar die Nummer 2 hinter Tether. In Europa ist Circle über eine Lizenz als E-Money-Institut tätig, die EU-Zentrale befindet sich in Paris. Circle ist sehr kapitalmarktorientiert und auf Compliance bedacht.

In den USA hat der sogenannte Genius Act als Stablecoin-Gesetz eine erste Hürde im Senat genommen. Ergänzend soll in den kommenden Monaten ein Kapitalmarktinfrastruktur-Gesetz folgen, das eine Einbindung von Blockchain-Strukturen vorsieht. Das hätte dann Einfluss auf den Wertpapiermarkt sowie den Zahlungsverkehr.

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