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Claus-Günther Budelmann 75

ste - Seinen Lebensmittelpunkt hat Claus-Günther Budelmann in Hamburg. Dabei ist der ehemals persönlich haftende Gesellschafter des Hamburger Bankhauses Berenberg, der Ende 2008 die Sprecherrolle an Hans-Walter Peters abgab, viel unterwegs. Drei-...

Claus-Günther Budelmann 75

ste – Seinen Lebensmittelpunkt hat Claus-Günther Budelmann in Hamburg. Dabei ist der ehemals persönlich haftende Gesellschafter des Hamburger Bankhauses Berenberg, der Ende 2008 die Sprecherrolle an Hans-Walter Peters abgab, viel unterwegs. Drei- bis viermal im Monat geht es nach Zürich, wo die Schweizer Privatbank Bergos Berenberg Budelmanns Präsenz erfordert. Der gebürtige Hamburger ist nicht nur Mitglied im Verwaltungsrat dieses Instituts, das rund 100 Mitarbeiter beschäftigt und ein Vermögen von 7 Mrd. sfr verwaltet, sondern gehört seit 2018 auch zu den Aktionären.Vor gut einem Jahr hatte Berenberg einen Mehrheitsanteil von gut 80 % der Schweizer Tochter Berenberg Bank (Schweiz) an eine Gruppe aus – überwiegend eidgenössischen – Unternehmern und das Management verkauft. Seitdem bietet das Institut unter neuem Namen schweizerischen, deutschen und internationalen Kunden Vermögensverwaltung “im alten Stil”, mit umfassender Betreuung, an. In der Kundenbetreuung sei er, berichtet Budelmann, verstärkt aktiv, was auch Besuche bei Kunden in Athen, London oder Monte Carlo einschließe. Kunden habe Bergos Berenberg seit dem Wechsel im Gesellschafterkreis nicht verloren, obwohl die Veräußerung einer Bank immer eine sensible Sache sei. “Kunden mögen nicht verkauft werden.” Für Glaubwürdigkeit sorge, dass die heutigen Aktionäre seit langem mit der Bank verbunden seien, so über Verwaltungsratsmandate.Die Schweizer Bank, bei der sein Sohn seit 15 Jahren tätig ist und heute das Fondsmanagement leitet, bezeichnet Budelmann als “mein Baby”. An der Gründung der Berenberg Bank (Schweiz) vor 31 Jahren war der Sohn eines Medizinprofessors, der 1965 als Lehrling zu Berenberg kam und 1988 Gesellschafter und Mitinhaber der ältesten deutschen Privatbank wurde, unmittelbar beteiligt. Dass er die Zukunft von Bergos Berenberg zuversichtlich sehe, begründet er damit, dass das Institut keine Tochter einer ausländischen Bank mehr sei und als Schweizer Bank mit überwiegend schweizerischen Aktionären bei Investitionen langfristig planen könne.Seine langjährigen Verbindungen bei Berenberg – beim Hamburger Bankhaus hat er nach wie vor ein eigenes Büro – nutzt Budelmann nicht dazu, um Kunden abzuwerben. Nur wenn diese in die Schweiz wollten, biete sich Bergos Berenberg – auf Basis einer Kooperationsvereinbarung mit der früheren Mutterbank – an. Berenberg wird den restlichen Anteil an der ehemaligen Tochter von knapp 20 % bis Ende 2020 an die heutigen Bergos-Berenberg-Gesellschafter abgeben.Budelmann hebt sein unverändert enges Verhältnis zu Berenberg hervor. Das Herz schlage weiterhin für die Bank, im April 2020 sei er schließlich 55 Jahre mit dem Haus verbunden. Dass sein Lebensmittelpunkt Hamburg ist, liegt auch an einer Fülle anderer Aktivitäten, vor allem im kulturellen Bereich. Seinen 75. Geburtstag feiert Budelmann heute im Familienkreis aber in Zürich.