Wieder stabile Preise und mehr Transaktionen

Colliers sieht Talsohle am Immobilienmarkt nahezu erreicht

Der Preisrutsch am Immobilienmarkt und der Stillstand bei den Transaktionen werden im kommenden Jahr ihr Ende finden, prognostiziert die Beratungsgesellschaft Colliers.

Colliers sieht Talsohle am Immobilienmarkt nahezu erreicht

Hoffen auf Talsohle am Immobilienmarkt

Colliers-Ausblick: Stagnierende Preise und mehr Transaktionen im neuen Jahr – Auch Pfandbriefbanken sehen Ende der Talfahrt

jsc Frankfurt

Die Flaute am deutschen Immobilienmarkt nähert sich nach Ansicht von Colliers ihrem Ende: Während der Preisverfall für Büros demnach weit fortgeschritten ist und das Transaktionsgeschehen ab Mitte 2024 zunehmen dürfte, zeichne sich am Wohnimmobilienmarkt bereits ab Jahresbeginn ein stabiles Preisniveau ab und eine Erholung der Investorennachfrage, schreibt der auf Immobilien spezialisierte Berater und Dienstleister in seinem Marktausblick für das Jahr 2024. Die Experten blicken dabei "vorsichtig optimistisch" in das neue Jahr.

Damit mehren sich die Stimmen, die ein Ende der Talfahrt ausmachen. So hatte Pfandbriefbanken-Präsident Gero Bergmann im Interview der Börsen-Zeitung vor wenigen Tagen erklärt, ab Mitte 2024 gehe es für die Immobilienmärkte nicht weiter bergab. Bei Wohnimmobilien dürfte eine Stabilisierung der Preise "deutlich früher" einsetzen als bei Gewerbeobjekten, sagte er am Donnerstagabend auf dem Jahresempfang des Verbands.

Die Deutsche Pfandbriefbank, die mit einer hohen Risikovorsorge im laufenden Jahr aufgeschreckt hatte, verortet die Talsohle im ersten Halbjahr 2024 und den Beginn einer Erholung in der zweiten Jahreshälfte, ehe es 2025 "hoffentlich wieder aufwärts" gehe, wie Bankchef Andreas Arndt Mitte November erklärte.

Büro ungleich Wohnen

Insgesamt ist der Büroimmobilienmarkt stärker von dem Preisrutsch erfasst worden als das Wohnsegment. Auf Jahressicht fielen die Preise für Bürohäuser um 10,6%, während es für Wohnimmobilien um 6,3% abwärts ging, wie der Verband deutscher Pfandbriefbanken (VDP) für das dritte Quartal meldet. Und auch die Perspektive der Wohnobjekte sieht besser aus, wie nun Colliers andeutet. Denn eine geringe Bautätigkeit, steigende Mieten und eine hohe Zuwanderung stützten die Nachfrage.

Im Bürosegment macht Colliers derweil einen "Markt in Wartestellung" aus. Die Lücke zwischen der Preiserwartung von Käufern und Verkäufern sei "zum Großteil" bereits geschlossen und werde im kommenden Jahr verschwinden, was auch zu mehr Transaktionen führen werde. In einer Prognosegrafik zeichnen die Experten vorerst weiter sinkende Preise für Büroobjekte in Deutschlands Metropolen, ehe es wieder bergauf geht.

Sinkende Zinsen voraus

Die Finanzierungskosten kommen dem Immobilienmarkt dabei laut Colliers entgegen. Im ersten Halbjahr werden sich die Konditionen demnach stabilisieren, ehe die Zinsen im zweiten Halbjahr wieder sinken könnten. Vertrauen in eine "Konsolidierung der Zinsen" sei wichtig für eine Markterholung, hebt derweil Pfandbriefbanken-Präsident Bergmann hervor.

Zugleich sieht Colliers eine "Polarisierung" der Konditionen: Der Zinsunterschied für die Finanzierung älterer Gebäude in unattraktiven Lagen einerseits und moderne Immobilien an gefragten Standorten andererseits werde zunehmen.

Der Preisrutsch am Immobilienmarkt und der Stillstand bei den Transaktionen werden im kommenden Jahr ihr Ende finden, prognostiziert die Beratungsgesellschaft Colliers. Auch der Verband deutscher Pfandbriefbanken (VDP) rechnet mit einem Ende der Talfahrt. Viel hängt von den Kreditkonditionen im Markt ab.

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