Commerzbank schlägt die Prognose

Institut meldet Gewinnsprung im dritten Quartal

Commerzbank schlägt die Prognose

bn Frankfurt – Steigende Erträge, sinkende Kosten sowie ein rückläufiges Risikoergebnis haben der Commerzbank nach Ad-hoc-Angaben zu Wochenbeginn eine überraschend starke Verbesserung des operativen Ergebnisses im dritten Quartal ermöglicht. Demnach hat das Betriebsergebnis binnen Jahresfrist um 29 % auf vorläufig 448 Mill. Euro angezogen. Analysten hatten im Konsens gerade einmal 353 Mill. Euro prognostiziert. Das Konzernergebnis legte derweil um 35 % auf 294 Mill. Euro zu und landete damit 46 Mill. über der Analystenschätzung. Der Kurs des MDax-Werts, zuvor minimal verändert, zog im späten Geschäft zu Wochenbeginn nach dieser Nachricht bei hohen Umsätzen deutlich an und schloss mit 5,59 Euro 2,3 % fester.Die endgültigen Zahlen wird die Bank am Donnerstag kommender Woche vorlegen. Die vorgezogene Publikation war nötig geworden, da das Ergebnis deutlich von der Markterwartung abweicht. Die vorläufigen Zahlen lassen den Schluss zu, dass sich die Beratungen über die Ende September präsentierte Strategie “Commerzbank 5.0” nicht negativ aufs Geschäft der Bank ausgewirkt haben.Den Angaben zufolge haben sich die Erträge des Instituts binnen Jahresfrist um 2 % auf 2,183 Mrd. Euro erhöht. Damit liegen sie 47 Mill. höher, als im Konsens prognostiziert. Sondereffekte trugen dabei 13 Mill. und somit 5 Mill. Euro weniger zu den Einnahmen bei als vor Jahresfrist. Vor allem Wachstum bei Kunden und Assets hätten den Zinsüberschuss um 2,7 % steigen lassen, heißt es. Marktauguren hatten ein Plus von 1,8 % unterstellt.Die operativen Kosten und Pflichtbeiträge reduzierten sich unterdessen um insgesamt 2,5 % auf 1,621 Mrd. Euro, wie es hieß. Analysten hatten 1,645 Mrd. auf dem Zettel. Zugleich nahmen die Risikokosten um 19 Mill. auf 114 Mill. Euro ab. Der Markt hatte vielmehr mit einer Belastung von 145 Mill. Euro gerechnet. Der Nettorückgang der Kosten basiere auf “klar priorisierten und effizienteren Investitionen und weiterem Kostenmanagement”, teilt das Institut mit. Dies habe höhere Pflichtbeiträge sowie eine allgemeine Kosteninflation kompensiert.Wie die vorläufigen Zahlen zeigen, hat sich im dritten Quartal ungeachtet des Zinstiefs das Massengeschäft als Ergebnismotor des Konzerns entpuppt. Mit 315 Mill. Euro hat das Segment Privat- und Unternehmerkunden operativ das rund 1,7-Fache des Vorjahresbetrags sowie mehr als das Doppelte des Segments Firmenkunden erwirtschaftet. In der schon seit längerem mit Ertragsdruck kämpfenden Corporate-Banking-Sparte ist der Betriebsgewinn binnen Jahresfrist um 17 % auf 146 Mill. Euro gefallen.