Commerzbank verfehlt Gewinnerwartungen
Commerzbank verfehlt Gewinnerwartungen
Die Commerzbank hat die Gewinnerwartungen der Analysten im dritten Quartal verfehlt, hält aber an ihren Zielen für das Gesamtjahr fest. Der Nettogewinn ging um acht Prozent auf 591 Mill. Euro zurück, wie die Bank am Donnerstag in Frankfurt mitteilte. Analysten hatten ihr im Schnitt 659 Mill. Euro zugetraut. Die Commerzbank begründete den Gewinnrückgang unter anderem mit einer deutlich auf 36 (2024: 22)% erhöhten Steuerquote. Aber auch das operative Ergebnis blieb mit 1,05 Mrd. Euro etwas hinter den Erwartungen zurück. Nach neun Monaten stand trotzdem operativ mit 3,44 Mrd. Euro ein Rekordgewinn zu Buche.
Unter dem Strich hinkt die Commerzbank mit 1,89 (1,93) Mrd. Euro leicht hinter dem Vorjahr her, womit sie aber Rückstellungen von 553 Mill. Euro für einen angekündigten Stellenabbau wegstecken kann. „Das starke Neun-Monats-Ergebnis spiegelt das Wachstum unserer Erträge, getrieben durch den Ausbau des Provisionsgeschäfts in beiden Kundensegmenten“, sagte Finanzvorstand Carsten Schmitt.
Der Vorstand um Bettina Orlopp bekräftigte das Ziel eines Nettogewinns von 2,5 Mrd. Euro für das laufende Jahr. Dabei soll der Zinsüberschuss um 200 Mill. Euro höher ausfallen als bisher geplant. Die Risikovorsorge werde unter den bisher angepeilten 850 Mill. Euro liegen, nach neun Monaten betrug sie 515 Mill.. Dagegen waren die Kosten mit einem Plus von sechs Prozent höher als für das Gesamtjahr geplant. Unter dem Strich bleibt es bei dem Ziel einer Cost-Income-Ratio von 57 %. Per Ende September stand die Bank bei 56 (59) %.
Vorstandschefin Orlopp steht unter Erfolgsdruck, weil sie gegen eine Übernahme durch die italienische UniCredit kämpft. Wegen des hohen Aktienkurses schreckt UniCredit-Chef Andrea Orcel davor aber zurück. Orlopp will die Aktionäre nun mit der Aussicht auf weitere Aktienrückkäufe bei Laune halten. Der Antrag auf ein weiteres, bis zu 600 Mill. Euro schweres Rückkaufprogramm sei bereits gestellt. Zusammen mit der Dividende sollen so 100 % des Nettogewinns ausgeschüttet werden.
Für das kommende Jahr hofft der Vorstand, dass die Konjunktur tatsächlich anspringt: „Die Commerzbank blickt sehr positiv auf das Geschäftsjahr 2026 aufgrund eines höheren Zinsüberschusses und Rückenwind aus dem makroökonomischen Umfeld“, hieß es in der Mitteilung.
