WERTBERICHTIGT

Container im Bermuda-Dreieck

Börsen-Zeitung, 18.5.2018 Ups, das kann doch nicht wahr sein! Die sich in Insolvenz befindenden vier deutschen Gesellschaften von P & R haben rund 1,6 Millionen Container an rund 54 000 Anleger verkauft. Doch der vorläufige Insolvenzverwalter kann...

Container im Bermuda-Dreieck

Ups, das kann doch nicht wahr sein! Die sich in Insolvenz befindenden vier deutschen Gesellschaften von P & R haben rund 1,6 Millionen Container an rund 54 000 Anleger verkauft. Doch der vorläufige Insolvenzverwalter kann nur eine Flotte von 0,6 Millionen Container entdecken. Es fehlt eben einmal eine Million Container und damit 62,5 % der verkauften Boxen. Vielleicht sind diese im Bermuda-Dreieck verschollen, möchte man meinen. Doch nein, der Betrug hat System. Bereits im Jahr 2010 haben 0,6 Millionen Container gefehlt. Entsprechend ermittelt nun die Staatsanwaltschaft. Für die geschädigten Anleger, die insgesamt knapp 4 Mrd. Euro in Container investiert haben, sind dies schlechte Nachrichten. Vor allem stellt sich aber eine Frage: Warum dürfen am grauen Kapitalmarkt immer noch Produkte aktiv vertrieben werden, selbst wenn es wie im Fall P & R etliche Warnhinweise von Stiftung Warentest & Co. gab? Das Kleinanlegerschutzgesetz sieht zwar inzwischen eine Prospektpflicht vor, die aber offensichtlich auch wenig nützt. Der Gesetzgeber ist gefordert. wrü