Corona macht Grenke zu schaffen

Finanzdienstleister sieht aber Zeichen der Besserung im Leasingneugeschäft

Corona macht Grenke zu schaffen

spe Stuttgart – Aufgrund der Covid-19-Pandemie verzeichnete die Grenke AG in Baden-Baden für das zweite Quartal einen kräftigen Einbruch des Leasingneugeschäfts um 45,2 % auf 402,3 Mill. Euro. Damit schnitt der Finanzdienstleister dennoch etwas besser ab, als zuletzt vom Vorstand des im MDax notierten Unternehmens prognostiziert worden war. Der Rückgang lag im Rahmen der zuletzt angekündigten Größenordnung von etwa 50 % des zu Jahresanfang und damit vor der Pandemie geplanten Neugeschäftsvolumens.Nach einer deutlich eingeschränkten Entwicklung zu Beginn des Berichtsquartals habe man im Juni eine erste Belebung des Neugeschäfts feststellen können, sagte die Vorstandsvorsitzende Antje Leminsky. Aktuell könne man allerdings noch nicht abschätzen, ob und wie schnell Grenke sich in Richtung Normalisierung bewege. Bei separater Betrachtung der regionalen Leasingmärkte setzt sich den Angaben zufolge Deutschland im zweiten Quartal 2020 mit einem Minus des Leasingneugeschäfts von lediglich 15,2 % deutlich positiv von den übrigen Regionen Europas ab. Entsprechend schlechter schnitten dabei etwa die deutschsprachige Region (DACH) und Südeuropa mit Rückgängen von um die 54 % ab.Wie es weiter hieß, verringerten sich mit den Neugeschäftsvolumina auch die Deckungsbeiträge des auf IT-Leasing spezialisierten Unternehmens. Dennoch gelang es Grenke den Angaben zufolge, die viel beachtete Marge des Deckungsbeitrags 2, der vom Umsatz zur Deckung der Fixkosten zur Verfügung steht, von 16,6 auf 17,5 % zu steigern. Dies sei vor allem auf das profitable Small-Ticket-Geschäft und damit auf das Kerngeschäft des Unternehmens zurückzuführen. Im zweiten Quartal betrug der durchschnittliche Wert pro Leasingvertragsabschluss 7 985 Euro (im Vorjahr 8 845 Euro), was die Nachfrage von Finanzierungslösungen kleiner und mittelgroßer Unternehmen widerspiegelt.”Wir konnten uns auch in dem schwierigen Marktumfeld behaupten und in allen Regionen Steigerungen der Deckungsbeitragsmargen gegenüber dem Vorjahr erzielen”, sagte dazu Vorstandsmitglied Sebastian Hirsch. Auch die Marge des Deckungsbeitrags 1, der die kontrahierten Zahlungsströme der Leasingverträge umfasst, konnte mit 12,1 % gegenüber 12,4 % im Vorjahr nahezu stabil gehalten werden. Aufgrund der starken Nachfrage nach KfW-Förderkrediten stieg das Kreditneugeschäft der Grenke Bank um mehr als das Vierfache auf 54,2 Mill. Euro. Wegen der Unsicherheit wollte der Vorstand keine neue Prognose für den weiteren Verlauf des Geschäftsjahres abgeben. Im MDax gehörte Grenke mit +3,35 % auf 71,00 Euro zu den Tagesgewinnern.