Corona verschärft Aberdeen-Misere

Börsen-Zeitung, 8.8.2020 jsc Frankfurt - Die Coronakrise hat der schottischen Fondsgesellschaft Standard Life Aberdeen die Erholung verhagelt: Zwar hat das Unternehmen, das seit langem hohe Abflüsse verzeichnet hat, das Neugeschäft mit einem kleinen...

Corona verschärft Aberdeen-Misere

jsc Frankfurt – Die Coronakrise hat der schottischen Fondsgesellschaft Standard Life Aberdeen die Erholung verhagelt: Zwar hat das Unternehmen, das seit langem hohe Abflüsse verzeichnet hat, das Neugeschäft mit einem kleinen Plus von netto 0,1 Mrd. Pfund – gerechnet ohne den bereits zuvor angekündigten Verlust des 24,9 Mrd. Pfund schweren Mandats der Lloyds Banking Group – im ersten Halbjahr stabilisiert, wie die Gesellschaft am Freitag berichtet hat. Allerdings nahm das Fondshaus Abschreibungen auf Firmenwerte in Höhe von 1,05 Mrd. Pfund vor und begründete den Schritt mit gesunkenen Aussichten für Finanzmärkte und Erträge im Zuge der Pandemie. Der zeitweilige Wertverfall der Vermögen, der sich aus dem Kursrutsch im März ergab, führte zudem zu einem Rückgang der Erträge um 13 % auf 706 Mill. Pfund. Unterm Strich steht ein Verlust vor Steuern von 498 Mill. Pfund.Der Vermögensverwalter, der 2017 aus einer Fusion von Standard Life und Aberdeen hervorgegangen war, bringt heute ein verwaltetes und administriertes Volumen von 512 Mrd. Pfund auf die Waage. Die Aufwand-Ertrag-Relation liegt mit 85 % im ersten Halbjahr im Vergleich zu Wettbewerbern wie der DWS und Amundi hoch. Der Chief Executive Keith Skeoch wird sein Amt planmäßig an Stephen Bird übergeben, der als designierter Nachfolger seit Anfang Juli an Bord ist.