Frankreich

Crédit Agricole kauft Aktien zurück

Aller guten Dinge sind drei: Nach BNP Paribas und Société Générale meldet Crédit Agricole SA (CASA) als dritte der an der Börse notierten französischen Banken Ergebnisse, die die Erwartungen deutlich übertreffen. Die börsennotierte Tochter der...

Crédit Agricole kauft Aktien zurück

wü Paris

Aller guten Dinge sind drei: Nach BNP Paribas und Société Générale meldet Crédit Agricole SA (CASA) als dritte der an der Börse notierten französischen Banken Ergebnisse, die die Erwartungen deutlich übertreffen. Die börsennotierte Tochter der halbgenossenschaftlichen Bankengruppe hat im ersten Halbjahr das beste Ergebnis verbucht, seit sie 2001 den Gang aufs Parkett gewagt hat.

Zweites Programm 2021

Sie will nun ein neues Aktienrückkaufprogramm auflegen, das zweite in diesem Jahr. CASA hatte vor knapp zwei Monaten ein Aktienrückkaufprogramm über 558,6 Mill. Euro gestartet, um die Auswirkungen der Ausschüttung einer Dividende in Form von Aktien auf das Nettoergebnis zu korrigieren. Das neue Programm, für das die Bank noch das grüne Licht der EZB benötigt, könnte bis Ende des Jahres bis zu 500 Mill. Euro erreichen.

An der Pariser Börse wurde die CASA-Aktie gestern dennoch abgestraft, so dass sie um 1,8% auf 11,934 Euro nachgab. Marktteilnehmer machten dafür das im Vergleich zu Konkurrenten schwächere Abschneiden der Investment-Banking-Sparte verantwortlich. So brachen die zu­grunde liegenden Einnahmen des Corporate und Investment Banking im zweiten Quartal im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 13,7% auf 1,29 Mrd. Euro ein.

Andere Investoren hatten gehofft, dass das Aktienrückkaufprogramm umfangreicher ausfällt. Einige spekulieren, dass es für eine Akquisition in Italien dienen könnte. Für CASA ist das Land inzwischen der zweitwichtigste Markt nach Frankreich. Dank der Übernahme von Credito Valtellinese (Creval) verbuchte die Bank jetzt 285 Mill. Euro zu ihren Gunsten.

Doch auch ohne diesen Einmaleffekt fallen ihre Ergebnisse solide aus. Sie kämen jedoch nicht überraschend, meint CASA-Chef Philippe Brassac. Denn sie seien auch dem Erfolg der Strategien zu verdanken, die die Staaten in Europa zum Schutz der Wirtschaft beschlossen hätten. Dazu kämen Vorteile, die spezifisch für CASA seien, etwa die im zweiten Quartal auf 55,9% gesunkene Aufwand-Ertrag-Quote oder die sehr konstante Entwicklung der Einnahmen über einen langen Zeitraum hinweg. Im zweiten Quartal verbesserten sie sich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 18,8% auf 5,82 Mrd. Euro. Dagegen verringerten sich die Rückstellungen für faule Kredite um 67% auf 279 Mill. Euro.

Das Bruttobetriebsergebnis legte 39% auf 2,55 Mrd. Euro zu, und das Vorsteuerergebnis wurde mit 2,72 Mrd. Euro mehr als verdoppelt. Unter dem Strich verdiente Crédit Agricole mit 1,97 Mrd. Euro ebenfalls mehr als doppelt so viel wie im zweiten Quartal 2020.

Wie ihre beiden heimischen Wettbewerber verbuchte die Bank im Privatkundengeschäft Zuwächse. So stiegen die zugrunde liegenden Einnahmen der Sparte LCL mit ihrem Filialgeschäft in Frankreich um 8,2% auf 927 Mill. Euro, die von CA Italia sogar um 35,3% auf 582 Mill. Euro, davon 98 Mill. Euro von Creval. Das internationale Privatkundengeschäft (ohne Italien) legte 4,6% zu.

Crédit Agricole SA
Konzernzahlen nach IFRS
1. Halbjahr      
in Mill. Euro20212020
Einnahmen11 31210 097
         Risikovorsorge6631 463
Verwaltungskosten6 4506 235
Bankenresolutionsfonds392439
Bruttobetriebsergebnis4 4703 423
Vorsteuerergebnis 4 3392 226
Nettoergebnis3 0141 592
Hartes Kernkapital (%)12,6012,00
Börsen-Zeitung