Credit Suisse wegen Geldwäsche angeklagt

Bank bezeichnet Vorwürfe als "haltlos"

Credit Suisse wegen Geldwäsche angeklagt

Reuters Zürich – Eine inzwischen aufgelöste Geschäftsbeziehung zu bulgarischen Drogenhändlern hat der Credit Suisse ein Strafverfahren eingebrockt. Die Schweizer Bundesanwaltschaft erhob Anklage gegen die Schweizer Großbank, wie die Behörde am Donnerstag mitteilte. Die Staatsanwälte werfen der Credit Suisse vor, nicht alle erforderlichen organisatorischen Vorkehrungen getroffen zu haben, um Geldwäsche der kriminellen Organisation zu verhindern. Die Bank wies in einer Stellungnahme die Vorwürfe zurück. Credit Suisse werde ihre Position entschlossen verteidigen.Die Anklageerhebung sei nach umfangreichen Ermittlungen erfolgt. Mit dem Ende des Kommunismus in Bulgarien hätten sich Spitzensportler nach anderen Einnahmequellen umgesehen. So habe ein Ringer einen Kokainhändlerring aufgebaut und dessen Erlös mindestens zwischen 2004 und 2007 auf Bankkonten unter der Kontrolle der kriminellen Organisation in der Schweiz deponiert. Danach sei das Geld insbesondere durch Immobilienkäufe in Bulgarien und in der Schweiz in den legalen Wirtschaftskreislauf eingeschleust worden.Eine ehemalige Kundenbetreuerin der Credit Suisse sei zwischen Juli 2004 und Dezember 2008 für die Geschäftsbeziehungen im Zusammenhang mit der kriminellen Organisation verantwortlich gewesen. Sie habe dazu beigetragen, die kriminelle Herkunft des Vermögens durch die Ausführung von Finanztransaktionen im Volumen von insgesamt mehr als 140 Mill. sfr zu verschleiern. Credit Suisse habe von den organisatorischen Mängeln gewusst und diese nicht behoben.Die Credit Suisse bezeichnete die Vorwürfe als haltlos und zeigte sich von der Unschuld ihrer ehemaligen Mitarbeiterin überzeugt. Das Institut erwarte, dass es in dem Verfahren vor dem Bundesstrafgericht siegen werde. Verliere die Bank dennoch, könne das Gericht neben einer Gewinneinziehung eine Buße von höchstens 5 Mill. sfr verhängen. Die bankinternen Abwehrmaßnahmen gegen Geldwäschereibekämpfung seien in den vergangenen Jahren in Einklang mit der regulatorischen Entwicklung massiv ausgebaut und verstärkt worden.