Der Verwaltungsrat der italienischen Bank Credito Valtellinese (Creval) hat das Übernahmeangebot des französischen Crédit Agricole zurückgewiesen, aber die Tür für die Franzosen nicht zugeschlagen. Das Aufsichtsgremium macht deutlich, das Vorhaben für vernünftig und vorteilhaft für die Bank zu halten. Der angebotene Preis von 10,50 Euro je Aktie bzw. insgesamt 737 Mill. Euro sei aber nicht angemessen. „Creval ist eine gesunde Bank, und wir zählen zu den Besten im italienischen Bankensystem“, heißt es in einer Pressemitteilung. Dies sei beim Kaufangebot nicht berücksichtigt worden.

Zuletzt hatten sich einige Anteilseigner von Creval gegen die Kaufofferte ausgesprochen. Der Crédit Agricole, der bereits mehrere Institute in Mittelitalien kontrolliert, will eine Prämie von 21,4% gegenüber dem Schlusskurs vor Bekanntwerden des Angebots zahlen. Mediobanca und BoA halten einen Preis von 12,95 bis 22,70 Euro für angemessen, deutlich mehr als die gebotenen 10,5 Euro. Die Angebotsfrist läuft bis einschließlich 21. April. Mit einer Übernahme würde der Crédit Agricole zur sechstgrößten Bankengruppe in Italien.