Cum-ex-Razzia bei der Commerzbank

Mutmaßlicher Steuerschaden von 40 Mill. Euro

Cum-ex-Razzia bei der Commerzbank

bn Frankfurt – Cum-ex-Razzia bei der Commerzbank: Wie der juristische Branchendienst “Juve” am Freitag berichtete, durchsuchten Steuerfahnder und Staatsanwälte bereits am Dienstag die Zentrale der Commerzbank sowie drei Privatwohnungen in Frankfurt und Hanau. Der Vorwurf laute schwere Steuerhinterziehung. Im Zuge von Cum-ex-Aktientransaktionen in den Jahren 2006 bis 2010 mit einem Investitionsvolumen von mehreren Milliarden Euro sei mutmaßlich ein Steuerschaden von rund 40 Mill. Euro entstanden, heißt es.Die Commerzbank erklärte am Freitag, sie äußere sich “zu potenziellen oder laufenden Ermittlungen nicht”. Finanzvorstand Stephan Engels hatte tags zuvor in einer Telefonkonferenz zum Quartalsergebnis auf Nachfrage zwar neuerliche Rückstellungen von 10,5 Mill. Euro für Cum-cum-Transaktionen erläutert, Cum-ex-Geschäfte der Bank und deren Weiterungen indes unerwähnt gelassen. Bei der Razzia wegen Cum-ex-Geschäften geht es Reuters zufolge um den Verdacht gegen insgesamt fünf zum Teil ehemalige Verantwortliche der Commerzbank im Alter zwischen 51 und 63 Jahren sowie weitere bislang unbekannte Personen, welche die Transaktionen mitverantwortlich geplant und umgesetzt haben sollen.Cum-ex-Geschäfte hatte die im Januar 2009 von der Commerzbank übernommene Dresdner Bank betrieben, aber auch die Commerzbank, wie eine Ende 2015 eingeleitete Überprüfung aller zwischen 2003 und 2011 getätigten Geschäfte im Aktienhandel durch die Bank ergeben hat. Man kooperiere in vollem Umfang mit den Behörden, hieß es am Freitag bei der Commerzbank.Wie der Zwischenbericht gezeigt hatte, sieht sich die Bank im Falle ihrer Cum-cum-Geschäfte infolge aberkannter Anrechnungsansprüche im Hinblick auf Wertpapierleihegeschäfte Ersatzansprüchen Dritter ausgesetzt. Sie könnten mit einem Betrag “im höheren zweistelligen Millionenbereich” zu Buche schlagen. Vor Steuern verdiente der Konzern im dritten Quartal 629 Mill. Euro.