Danske wegen Gebühren im Visier

Börsen-Zeitung, 3.9.2020 fir Frankfurt - Die Danske Bank steht wegen hoher Gebühren für ihr Anlageprodukt Flexinvest Fri wieder im Visier von Ermittlern der dänischen Behörde zur Bekämpfung von Wirtschaftsverbrechen (SOIK). Der Fall, der...

Danske wegen Gebühren im Visier

fir Frankfurt – Die Danske Bank steht wegen hoher Gebühren für ihr Anlageprodukt Flexinvest Fri wieder im Visier von Ermittlern der dänischen Behörde zur Bekämpfung von Wirtschaftsverbrechen (SOIK). Der Fall, der Danske-Interimschef Jesper Nielsen seinen Job gekostet hatte, beschäftigt die dänische Finanzaufsicht (FSA) seit mehr als einem Jahr (vgl. BZ vom 25.6.2019). Nachdem sich herausgestellt habe, dass Danske sie im Umgang mit der Angelegenheit getäuscht haben könnte, habe die Aufsicht die SOIK eingeschaltet, schrieb Bloomberg am Mittwoch. Die FSA hat demnach Danske bis zum 10. September Zeit gegeben, um Fragen zu beantworten, darunter auch die, wann der Bank erstmals Unregelmäßigkeiten aufgefallen sind. Die SOIK war schon im November wegen Flexinvest eingeschaltet worden. Die Aufsicht hatte Danske wegen möglichen Verstoßes gegen Anlegerschutzgesetze angezeigt.Danske wird vorgeworfen, den Anlegern irreführende Angaben über die Renditechancen gemacht zu haben. Die Bank, die in erster Linie wegen des Geldwäscheskandals von verschiedenen Seiten geprüft wird, hat nach eigenen Angaben wegen der Mitte 2017 zu hoch angesetzten Flexinvest-Gebühren 87 000 Anlegern in Dänemark inklusive Zinsen 400 Mill. dkr (54 Mill. Euro) zurückgezahlt.Jesper Nielsen, der nach dem Rücktritt von CEO Thomas F. Borgen im September 2018 wegen der Geldwäsche-Enthüllungen interimistisch die Führung des Hauses übernommen hatte, war kurz nach dem Antritt des neuen Vorstandschefs Chris Vogelzang im Juni 2019 aus der Bank gedrängt geworden. Als Begründung waren “verfehlte Managemententscheidungen” in Bezug auf Flexinvest angeführt worden.