BayernLB hängt Wettbewerb im Kreditgeschäft ab
BayernLB hängt Wettbewerb im Kreditgeschäft ab
BayernLB hängt Wettbewerber ab
Kreditgeschäft wächst dank Fokus auf Infrastruktur, Energie und Bahn um 8 Prozent
jh München
Interview Seite 4
Unternehmen halten sich mit Investitionen zurück. Die Europäische Zentralbank (EZB) stellte zuletzt allenfalls einen leichten Anstieg der Nachfrage nach Firmenkrediten in der Eurozone fest. Dennoch steigerte die Bayerische Landesbank (BayernLB) das Volumen der Firmenkredite im Segment Corporates & Markets bisher um 8% in diesem Jahr. Der zuständige Vorstand Johannes Anschott führt das Wachstum im Interview der Börsen-Zeitung auf die Auswahl der Branchen zurück, auf die sich die BayernLB seit einigen Jahren konzentriert: „Wir haben uns Sektoren mit einem größeren Wachstumspotenzial ausgesucht.“
An erster Stelle nennt Anschott die Branchen Infrastruktur, Energie und die Bahn. Viele großen Projekte liefen seit Jahren und zum Teil noch bis Mitte des nächsten Jahrzehnts. Im Gegensatz dazu sei die BayernLB kaum in der Chemie und der Autoindustrie engagiert. Beide Branchen leiden besonders unter der Konjunkturschwäche. Die Landesbank sei daher auch für den Fall einer verschärften Lage gut gewappnet: „Eine Insolvenzwelle würde uns nur unterproportional zum Markt treffen.“
„Aggressive Konditionen“
Ohne sie namentlich zu nennen, deutet Anschott an, dass die Commerzbank im Abwehrkampf gegen Unicredit im Firmenkundengeschäft „mit aggressiven Konditionen“ Marktanteile gewinnen will. Auf die Frage nach den Folgen, falls Commerzbank und HypoVereinsbank gemeinsam unter dem Dach von Unicredit landen, zeigt sich Anschott gelassen: Im Fall eines Zusammenschlusses von zwei Banken sei eins plus eins nicht zwei, sondern 1,5. „Es kann große Überlappungen bezogen auf einzelne Kunden geben, Klumpenrisiken und Ähnliches.“ Das würde Wettbewerbern neue Chancen eröffnen.
