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Deichmann und Kreke schließen Vergleich mit Sal. Oppenheim

dpa-afx - Die Oppenheim-Esch-Immobilienfonds waren bei Deutschlands Superreichen als steuersparende Investitionsmöglichkeit beliebt. Doch in vielen Fällen erfüllten sie deren Erwartungen nicht. Nach einem jahrelangen Rechtsstreit um Schadenersatz...

Deichmann und Kreke schließen Vergleich mit Sal. Oppenheim

dpa-afx – Die Oppenheim-Esch-Immobilienfonds waren bei Deutschlands Superreichen als steuersparende Investitionsmöglichkeit beliebt. Doch in vielen Fällen erfüllten sie deren Erwartungen nicht. Nach einem jahrelangen Rechtsstreit um Schadenersatz hat sich deshalb jetzt die Bank Sal. Oppenheim mit den beiden Unternehmerfamilien Deichmann und Kreke (Douglas) auf einen Vergleich geeinigt. Dies teilten am Mittwoch Sprecher beider Familien mit. Das Geldhaus lehnte hingegen einen Kommentar dazu ab. Zuvor hatten das “Manager Magazin” und die “Wirtschaftswoche” über den Schritt berichtet. Stillschweigen vereinbartDetails der Einigung wurden nicht bekannt. Die Parteien hätten Stillschweigen über die Einzelheiten des Vergleichs vereinbart, hieß es weiter. Die Deichmanns hatten laut “Manager Magazin” ursprünglich 165 Mill. Euro an Schadenersatz verlangt. Die Familie Kreke, die Miteigentümer der größten europäischen Parfümeriekette Douglas ist, forderte demnach etwa 20 Mill. Euro.Die Deichmann-Familie hatte sich zwischen 1996 und 2003 an mehreren Oppenheim-Esch-Fonds beteiligt und damit unter anderem den Bau der Kölner Messehallen sowie von Studiogeländen in Hürth und Köln-Ossendorf mitfinanziert. Doch der erhoffte wirtschaftliche Erfolg der Beteiligungen blieb angeblich aus, auch weil der Mieter der Fernsehstudios die ursprünglich geforderte Miete nicht mehr zahlen konnte. Die Deichmanns waren deshalb anschließend vor Gericht gezogen und hatten dort unter anderem geltend gemacht, sie seien von ihrer Bank nicht ausreichend über die Risiken ihres finanziellen Engagements informiert worden. Modelle zum SteuernsparenDie Oppenheim-Esch-Fonds waren von der Bank Sal. Oppenheim und ihrem Immobilienpartner Josef Esch als Steuersparmodelle konzipiert worden und galten lange Zeit als lukrative Investitionsmöglichkeit. Letztlich erwiesen sie sich jedoch in den Augen der Anleger in etlichen Fällen als schlechtes Geschäft. Neben den Familien Deichmann und Kreke zogen deshalb in den vergangenen Jahren auch andere Prominente vor Gericht – darunter der frühere Arcandor- und Bertelsmann-Chef Thomas Middelhoff sowie der Bankierserbe Wilhelm von Finck junior.